Das Nordlicht. Bd. 1-2

Heiter bin ich jetzt gestimmt, die Saat geht weiter. Heil San Marco dir, du stiftest ferne Ehen,

Du beglückst das Volk und deine Glanzbestreiter:

Ja, ein Stern scheint sich um diesen Fleck zu drehen!

Sonnenschiffe, die am Markusstrande landen,

Lassen hier die Lichtladung im Menschen steigen; Selbst der Markusturm, den Sturm und Brunst umbranden, Scheint bedeutsam sich nach Osten vorzuneigen.

DIE MARKUSKIRCHE

as ich denke und empfinde,

Herz im Herzen, ist es wahr? Schwebt die Seele nicht gelinde Vor den eignen Wunschaltar ?

Götter kann ich jubelnd krönen, Doch mein Glück bleibt lange aus: Kann mich nicht hineingewöhnen In das fremde Weltenhaus!

Goldne Traumfäden verflechten Freuden in mein Nachtgespinst: Wenn sie Dauerglauben brächten, Wüßte ich, du bist und minnst!

Alles, alles nur Phantome!

Selbst die Lust eine Idee?

Hoch empor im goldnen Dome

Bäumt sich, träumt das Heil ins Weh.

Jedes Schicksal trüg ich gerne, Auch die Sehnsucht, die mich plagt, Käm ein Wink nur aus der Ferne, Wäre Wahrheit nicht versagt!

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