Das Nordlicht. Bd. 1-2

Träume stehen auf, Propheten Wandeln tief im Eigenlicht;

Wenn dann Geister in euch beten, Künstler, schöpft ihr voll Verzicht!

Und ihr hört ein Eichenrauschen: Mancher Geist war einst ein Baum.

Keusch! Du sollst das Lied erlauschen:

Wir sind Inhalt: faß den Saum!

Lachesis, laß meinen Faden Nie aus deiner Liebeshand, Halte ihn auf allen Pfaden An die andern angespannt.

Liebe will ich traut empfangen! Tausend Wesen hab ich gern:

Ja, der ganzen Menschheit Bangen Trübt in mir den Freudenstern.

In das Wirrnetz der Moiren, Greife plötzlich, Atropos!

Muß ich einst das Licht verlieren, Tue rasch, was Gott beschloß!

Wo ist Seligkeit im Leben? Liebe, Wahrheit, die ich will,

Scheinen bis um mich zu schweben:

Immer stumm und nimmer still.

Wo ich mich um Nordschein quäle, Huschen Irrlichter vorbei, Flammen, die ich rastlos zähle, Mehren, kreuzen ihre Reih,

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