Das Nordlicht. Bd. 1-2
Sonne, du verdammst zum Tode, Und du bist auch die Geburt, Denn in jeder Sonnenode
Glüht ihr, die ihr heimwärts fuhrt!
Dionys, du bist erhoben! Sonnentrunken steigst du auf: Alle Liehtgewordnen loben Deiner Sendung holden Lauf.
ie Strahlen der Sonne sind blutige Speere,
Im Kampfe mit Wolken und Finsternisgraun. Die Ruhe versinkt in dem dunkelnden Meere: Ich kann kaum hinab in den Grababgrund schaun.
Vergangene Blüten erglühen nun wieder. Die Lenze Italiens erwachen voll Pracht. Die Lilien Illyriens eröffnen die Lider:
In marmorner Reinheit als Engel gedacht.
Jetzt denk ich an dich, Jacobello del Fiore, Der alle Narzissen der Inseln vereint:
Auch du sahst die Jungfrau im goldenen Flore Der Gluten der Tiefen, der abends erscheint!
Murano, du Eiland verwunderter Kinder, Auf dir knospen Blumen mit Heiligenschein: Medusenerschauer, als Bechererfinder, Lustwandeln in deinem lichtinnigen Hain.
Es bluten die Ziegel der alten Paläste,
Im Augenblick da uns die Sonne entläßt:
Der Abend verglimmt, und es glüht jede Feste Des Gürtels, in den sich Venedig gepre®t.
104