Das Nordlicht. Bd. 1-2

Ihr Tage vergraut! Nächte dunkelt vorüber,

Bis endlich die Sonne mein Glück mag bescheinen| Das Herz geht mir über! Mein Einblick wird trüber: Oft möchte ich schluchzen und Felsen wundweinen.

Wann wird mir ein Mund mein Geheimniswort sagen, Mein Weib, o mein Weib, wirst du je mich verstehen? Dein Mund muß die Glut meiner Lippen ertragen,

Mein Schmerz wird zu dir als mein Glück überwehen.

Die Münder verbrüdern Millionen von Blüten, Drum muß jedes Wort, das sie sagen, befruchten, Ein Mund lispelt Liebe und läßt Stürme wüten, Die fern in den Seelen sich fruchtbar verschluchten.

uf des Tages Abendschleppe

Streut der Mond sein Liehtgeschmeid. Über ferner Alpentreppe Funkelt noch das Purpurkleid.

Und ein Ruhestundenschleier Glitzert lichtgeflockt am Meer, Schwangespenster, Silberreiher Wimmeln, schwimmen hin und her.

Wie in einem Irisbecken

Ruht der goldne Honigmond, Zarte Wolkenhände strecken Ihn empor, wo Sirius thront.

Viele ersterglimmte Lichter

Nieken wieder schläfrig ein,

Denn des Mondes Flor wird dichter: Alles, alles funkelt rein.

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