Das Nordlicht. Bd. 1-2

So wie die Herrin Beute wittert,

Beglimmt Begierde ihr Gesicht:

Hier blendet, bricht, hier ritzt und splittert Rings Britemertis Silberlicht.

Sie will das Wild zu Tod verletzen: Was drohend wolkt, wird aufgeschlitzt! Selene liebt das tolle Hetzen:

Ihr Zitterschein wird spitz verblitzt.

Kann bald das Nachtgezücht zerstieben? Der Himmel graut, mit Flaum bedeckt. Der schwarze Schwarm ist aufgerieben Und im Gemetzel lahmgestreckt.

Den Göttern wird als helle Kunde Verkündet, daß die Schlacht vollstreckt! Noch heulen wüst die Sturmwuthunde, Sie haben grelles Blut geleckt.

Der Himmel muß als Mond erscheinen: Er hat das Sternenall erstreckt,

Denn hinter Federn und Gebeinen

Liegt nun der Kampfplatz weiß versteckt.

Hoch oben jagen Kraterschlacken,

Von Silbersäumen sacht umhellt,

Und kahl bestarrt von Mondlichtzacken, Vergraut ein fahles Totenfeld.

Ereist, zergrellt besteht der Himmel: Ein Mond eroberte ihn ganz,

Und siegreich flicht das Jagdgewimmel Sich seinen Rieseniriskranz.

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