Das Nordlicht. Bd. 1-2

Der Kriegsgott zieht lachend durchs Leichengedränge: Wie freut ihn das Blitzen von Lanze und Speer! Entstöhnende hören noch Schlachtengesänge:

Im Traumtaumel tummelt sich klappernd das Heer.

So wird noch der Grause, ein Schimmer, von Kriegern, Im Nu des Verscheidens, befackelt, gesehn.

»O gebt unsern Kindern die Schreckkraft zu Siegern!« Vollenden, die sterben, im Fieber zu flehn.

Ein Fürst, der verreckt, sieht sein Volk nun in Ketten: Entschattend und stumm! Keine Rache im Sinn? Wer kenntihn noch: niemand mehr? »Hastet, ans Retten!« Wie herzlos macht Menschen das eiene Dahin.

Der Rotschein von Fackeln um Eris beleuchtet Verknäulte beim Draufgehn: ein Krieger erschlägt, Von Blut und von Angstschweiß beschmutzt und be-

feuchtet, Den eignen Genossen, der Wertwalffen trägt.

Die Toten ziehn fort, ohne Abschied zu nehmen! Dem Zug wird, wer einstirbt, verdutzt zugepreßt! Verkrüppelte können den Rundsturm nieht lähmen: Beblutet entsteigt gelben Freveln die Pest.

Doch dunkelt sie mit, bei verfinsternden Farben: In schwarzen Gewändern durchstreift sie die Nacht! Harpyien, die Gift aus der Pestbrust erwarben, Verschleppen, was heimlich die Greisin entfacht.

Sie fliegen von dannen: das Nahen der Scharen Gibt niemals ein Krächzen und Auflodern kund! Wir müssen beim Sterben ihr Brüten gewahren: Sie nisten am liebsten im röchelnden Mund.

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