Das Nordlicht. Bd. 1-2

In uns erglüht die Freudenfeuerkette,

Der Erde stummer Kuß zur Sonnenglut,

Und Sonnenwandlung bringt uns sanft zur Stätte, Wo, unser harrend, Glück auf uns beruht.

Doch hat der Ring der Freuden goldne Schranken, Gar eng ist drum der Kreis vom Erdenglück: Selbst Starke, die ihm nahekommen, schwanken, Denn Sonnerkorne stoßen sie zurück.

Bloß wer zu seinem freien Stern geboren,

Der jauchzt und jubelt unentwegt:

Die Lust wird Licht — sie lacht: in Feigen, Toren! Das freut mich, daß sie so die Welt bewegt!

Sonne, Sonne, großer Lichtgedanke,

Der du das Unding zur Gestaltung raffst, O wüßtest du, wie brünstig ich dir danke, Daß du ein Kind durch meine Liebe schaffst!

Des Weibes stummer Blick hat mir verraten, Daß meine Sehnsucht heilge Wurzeln treibt, Daß Träume wunschhaft sich als Keim bejahten, Und daß ein Wunsch von dir sich mir beleibt.

Du Kind, mein Kind, du Frucht von meinem Wesen, Erstehe stark und hold im Mutterschoß:

O du mein Schmerz, sei endlich mein Genesen,

OÖ ringe, ringe dich in Jubel los!

Dann schmieg ich mich, ein Glücklicher auf Erden Durch die Erkenntnis, an das Lichtgebot:

Einst gabs der Sonnensohn den Sonnenherden, Wie es am Sonnenantlitz, wechselnd, loht.

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