Das Nordlicht. Bd. 1-2

Das ist es! Das ist es! drum sind wir geboren:

Die innre Bestimmung entgraut sich stets mehr!

Kein Blick, auch kein Einblick, geht jemals verloren: Wie kindlich sind Sterne! Und wissend das Meer?

Umblaut euch, ihr Augen: nicht sehn und nichts merken! Geheimnis, mir herrlich im Weibe erhellt,

Wir können erleben, beleben, uns stärken:

Wir sind zweier Menschen geschlossene Welt.

Wie herzhaft erleiden wir Rätsel der Freude:

In dich leg ich alles, ich bin ja durch dich!

O Freude, o Freude, ihr Traumesgebäude,

Gabs je ein Gedicht, das mit euch sich verglich?

\o du mich durchwitterst, da bin ich der Meine: Verschiedene Seelen empfanden einst mich,

Doch du bringst mein Wesen: entkleidet vom Scheine! Mein Weib, ja ich weiß wohl, du selber bist »Ich.«!

Ein rätselndes Schwingen, Erleiden und Fliegen Erläutert uns leuchtend, erklärlich und wahr, Ein irdisches Sich-in-der-Ewigkeit-Wiegen 3etäubt, was sich eben dem Tage gebar.

Du dunkelerfunkelte, sterneversprühende,

Dich selber zum Tempel verzaubernde Nacht, Auch ieh bin! Und habe dir glücklich erglühende, In sich lustverzückteste Hymnen gebracht.

Gespenster des Forderns, zu Lüsten gesteigert,

Ihr kommt über uns! Grundgesondert! Erscheint! Wenn nichts eurer Brunst, in uns selbst, sich verweigert, Sind Körper getrennt und die Seelen vereint.

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