Das Nordlicht. Bd. 1-2

Und Pan erfaßt und bannt sie noch in Marmorhallen. Doch bleibt der Tageshelden flüchtige Verkittung Ganz ohne Halt mit unsrer Allheit Daseinsketten.

Sie sind von keiner Dauerart; beinah wie Kletten Umschlingen sie des Urgewissens Trutzbestände:

Sie trachten stets, voll Hast, ihr Einzelglück zu retten, Denn sie sind schwach, des Lebenssturmes flaches Ende.

Pan!

Ich trachte allseits deine Dagewalt zu finden, Doch in der Stille nur hast du dich wahr gezeigt: Ich wartete und fahndete nach dir, und Linden Im Walde haben sich dann still im Wind geneigt.

O Pan!

Du scheinst im Waldesatem langsam zu verschwinden

Und zeigst dich auch in der Geradheit, diezum Äthersteigt:

Um deine Hauptgedanken legst du sorgsam Rinden,

Und rings verblätterst du die Sehnsucht, die sich leicht verzweigt.

Was ist ein Blatt? Der Wunsch, sich lange grünend zu erhalten. Die Frucht? Ein Trumpf gegen die Feinde, die rings . lauern. Die Blüten? Lauter Wünsche, Freude zu entfalten. Der Same? Der Verzicht, unsterblich fortzudauern.

O Pan!

Ich weiß, die Kerne, die sich fest zusammenknollen, Sind Weltgesetze, die in sich den Halt gefunden;

Aus ihnen wurden stets die ewgen Dinge jung entbunden, Denn aus Ellipsen läßt sich alles neu entrollen.

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