Das Nordlicht. Bd. 1-2

Ist es Erinnerung, ist es ein Hoffen,

Wenn du in Wolken Welttragödien liest?

Steht noch ein Sonnenreich dem Menschen offen, Ein Tag, wo jeder Strom zum Lichte fließt?

Die Götter werden zwar in uns geboren, Doch etwas gibt es, das durch sie geschieht: Sie werden erst als Seelenhalt erkoren, Wenn man sie hoch über sich selber sieht!

Is sich die Seele ihren Körper angegossen,

Da trieb sie Wanderlust stets tiefer in den Wald, Denn ihrer Tage Einsamkeit hat sie verdrossen, Und Weiterschreiten ist des Menschen Grundgewalt!

Doch hat im Weibe sich die Freude ihm erschlossen, In ihr fand jede Sehnsucht ihren Aufenthalt:

In ihren Armen hat der Mann die Welt genossen, Und auch der Wald hat bald von Liedern widerhallt.

Doch bleibt das Vorwärtsgehn des Herrschens Urbedingunse. Was fliegt und klettert, fällt zurück zum selben Fleck:

Den Wanderer jedoch verlangts nach Weltbezwingung,

Und kühn kürzt er den Weg durch Buschwerk und Geheck.

Beim Bergersteigen träumt sein Geist von Machterringung, Und tausend Blöcke räumt sein Fuß behende weg:

Des Meeres Anblick bringt sein ganzes Sein in Schwingung, Und selbst den Wogen trotzt sein Wollen froh und keck.

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