Das Nordlicht. Bd. 1-2

Er wollte sich mit einem Eid dazu verpflichten,

Daß er für ewig einem Weibe sich geweiht,

Und mochte, Sternen gleich, ein Wimmeln sich verdichten, Er wußte fest: er hatte sie allein gefreit!

Dann sang er auch ein Lied, voll klarem Weltempfinden, Und das sich dennoch nach dem Traum zurückgesehnt: »Ich werde dich durch Sternenhilfe wiederfinden,

Wann immer ihr mich auch im Wäld verschollen wähnt.

Du kannst aus meinem Banne nimmermehr entschwinden: Denn sieh! der Himmel, der sich über Gipfeln dehnt, Bestimmt, daß sich nur Herzerkorene verbinden:

Und sieh! mit uns wurden wir beide hold belehnt.

O horch, wie stolz die Welt auf sichern Wegen schreitet, Wie Hohes strahlt und sich an seinem Glanz erfreut! Hold ist die Macht, die ganze Lichtfamilien leitet, Denn dort gehört man sich, ist man auch weit verstreut!

Durch tiefe Flammen wird die Liebe hoch verbreitet, Doch auch die Treue sei uns streng gebeut,

Und wer gehorcht, folgt einem Gott, der für ihn streitet, Selbst die Vernunft ist Demut, die uns nie gereut!

Der Sterne stillster soll die Wege uns erhellen!

Er scheint von allen der geliebteste zu sein,

Da sich des Nachts die andern traut um ihn gesellen,

Und hoch und hold auch mancher Stern mit schönerm Schein.

Selbst Sterne, die sich morgens in die Tiefe schnellen, Umschwirren noch, in weitem Kreis, ihr Sternelein! Drum führ es mich aus Wildnis stets zu jenen Stellen, Wo ich dich finden werde: heiter und allein.«

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