Das Nordlicht. Bd. 1-2

Wohl schien ihn Zeugungsieuer zu betören, Ja, Flammen sollten seine Pfade röten, Die Götter seinen Menschenwillen hören, Er hoffte, daß ihm Gluten Mittel böten!

Ganz plötzlich wollte er den Wald entzünden,

Der östlich sich, weit über Höhen, dehnte,

Da stieg jedoch die Furcht aus Seelenschlünden So jäh empor, daß er sich doppelt wähnte:

Er bebte schrecklich vor den künftgen Sünden Und fühlte doch, daß er sich danach sehnte!

Da sang der Mann dem Weib von Sonnenplänen: Es sollte nichts von seiner Ohnmacht ahnen, Und in dem Lied erfüllte sich das Sehnen

Nach hohen, urempfundnen Sonnenbahnen:

Das Weib jedoch wollte an ihn sich lehnen,

Um ihn zurück zum Erdenglück zu mahnen!

s war einmal. Der Wald stand halb entblättert, Und Gold hat sich in alles eingewoben,

Die Vögel aber haben noch geschmettert,

Sie konnten nie genug die Sonne loben!

So klangen ringsum Herbsthymnen der Halden, Der Jubel, der sich frei zum Lichte schnellte, Entrang sich auch dem Herzen eines Skalden, Zu dem sich liedberückt sein Weib gesellte.

Er sang, was er im Wald allein erfahren,

Als er nach Beute und nach Träumen schweilte: »Ich war so ernst und glücklich, zu gewahren, Wie alles urverwundert sproß und reifte,

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