Das Nordlicht. Bd. 1-2

Ich sah, wie Tiere sich ihr Weibchen suchten, Und Eltern an den Jungen sich erfreuten, Die sie mit Futter sanft und oft besuchten, Und etwas Großes muß das wohl bedeuten!

Mein Stolz ward still im Walde überwunden, Ein frühes Glück erschloß sich meiner Seele, Ich habe andrer Freuden mitempfunden

Und tat, was meiner Welt das Herz vermähle.

Ich liebte Vögel, die in Rinden schabten „ Und Würmlein einem harten Stamm entnahmen Und dann mit ihnen lieb die Jungen labten: Und ihre Sanftheit konnte nicht erlahmen!

Am Boden lag ein Wurzelstrunk mit Rinde. Ich hob ihn auf, ihn meinem Weib zu bringen. Er glich fast einem Tier mit Schwanzgewinde Und Flügeln, um sich lustig aufzuschwingen.

Ich habe rasch den Knopf vom vordern Knoten Zu einer Art von Tierkopf umgestaltet,

Dann machte ich wie Krallen zu den Pfoten, Und kurz: ich habe lauter Kunst entfaltet.

Die Arbeit ward von Vogelsang begleitet,

Und auch der Wunsch half, sie dann wegzuschenken, Die Sehnsucht hat zum Traume sich geweitet,

Und plötzlich fing ich an, gar viel zu denken!

Auf einmal ward ich wie von Angst beschlichen: Es schien mein Werk die Vögel anzuziehen! Sie kamen, sind nicht bang von mir gewichen: Ward meinem Wirken Zauberkraft verliehen?

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