Das Nordlicht. Bd. 1-2

Hab ich vielleicht mein Lied in Holz gesungen? Wer weiß, ob der Gesang mein Werk beseelte! Was für ein Wunderding ist mir gelungen,

Als ich mein Tier aus einer Wurzel schälte?

Dann trieb mich plötzlich Sehnsucht heim zum Weibe: Mir war die Wehmut schwer allein zu tragen;

Doch stand noch über mir die Sonnenscheibe,

Und Sterne können bloß die Pfade sagen.

Ich hörte» wie im Fieber, ringsum Lieder:

Mir kams, als wogte Sehnsucht durchs Gefilde, Die Luft durchsehwirrten Blüten und Gefieder, Und nie noch war das Licht so hold und milde.

Wie sollte ich den Wunderwald verlassen? Ich war so ganz im Banne seiner Geister! Wie sollt ich mich in Form und Worte fassen: Ich war ja nimmer meines Geistes Meister!

Da schiens, daß Lichter sich zu schwirren mühten, Weil unsre Wildnis junge Sehnsucht hegte:

Da wars, als ob ein Wirbelwind rings Blüten

Und Federn lustig durcheinanderfegte.

Wohl dacht ich mir: Ihr fahlen Flackerscheine, Was macht ihr da? Ihr trachtet euch zu fassen! Ihr lacht und ihr liebäugelt im Vereine,

Und schließlich müßt ihr bald des Nachts erblassen.

Doch bleibt, ihr freut mich recht, ihr flinken Lichter! Ihr wollt und dürft nicht jäh wie ich entweichen:

Ihr macht mich auf die Heimkehr noch erpichter,

Auch ich mag, was ich liebe, bald erreichen!

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