Das Nordlicht. Bd. 1-2

Ach, wenn ihr mir im Wald die Richtung zeigtet, Aus der mir Sehnsucht bang entgegenzittert, Wenn ihr emporstiegt und euch dorthin neigtet, Wo ihr mein Weib im stillen Walde wittert!

Wie seid ihr Sonnenblättehen doch so lose, Oft scheint ihr, gar erwartungsvoll, zu gleißen, Dann wieder glaube ich, ihr ruht im Moose! Doch nein, ihr wollt zu fliegen euch befleißen!

Ich griff nach einem Licht, das gleich erzuckte! Es war bestimmt bereits ein Tier mit Flügeln: Ich fühlte, daß ein andres mich beguckte,

Und meine Neugier war nicht mehr zu zügeln.

Ich streichelte, was meine Hand umfaßte, Und fühlte schon in ihr ein warmes Wogen, Und wie ich auf ein Gurren staunend paßte, Ist plötzlich eine Taube mir entflogen.

Ich sah mich um, und dunkel ward die Lichtung. Die Liehter waren fort und schon verschwunden. Ich aber wußte ihres Fluges Richtung

Und habe, ihnen nach, mein Weib gefunden!«

\W‘ oft mußte das erste Menschenpaar erstaunen! Ihm widerlegte täglich eine jüngere Gewahrung, Was sich schon mächtig eingeprägt hat als Erfahrung: Es hatten Waldgötter wahrhaftig eigne Launen!

Oft kamen Tiere, die man sonst im Herbst gesehen,

Auf einmal, rudelweise, schon zu milden Zeiten,

Und scheinbar wollten sie das Wanderpaar begleiten, Doch zögernd nur, ganz nahe, zu den Menschen gehen.

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