Das Nordlicht. Bd. 1-2

So lasse seinen Schmerz um dich in Lust verklingen, Und halte nur sein Glück, als deines Kindes Los!

Ihr Seelen, schöpft nun Atem, da ihr Leben wittert! O Weib, die Fruchtbarkeit und du, ihr habt gesiegt: Der Mann ist dein, du bist ja ganz von ihm durchzittert, Da jeder Wunsch aus ihm in dich hinüberfliest.

O Seelen, haltet euch in Seligkeit umfangen:

So falle, müde, jedes Sein ins andre Sein.

Ihr müßt in Zukunft immer aneinander hangen,

So schlummert nun, denn eure Küsse schlafen ein.

ie still es ist. Wo sind der Seele tiefe Stürme? Sie gleicht dem Meere, das die Flut zur Ruhe bringt, Mir ists, als ob sie Leben, wie die See beschirme, Sie kühlt und schützt die Lenznatur, die sie umschlingt.

Dann scheint dirs. auch, als sei die See die Erdenseele, Die Schrecknis mildernd eigner Friedlichkeit entflieht: Sie wallt empor, damit sich Liebendes vermähle,

Und alle Angst verweht, wo sie durchs Welttal zieht.

O See, o See, so habe doch mit uns Erbarmen!

So sieh den Wüstenabgrund, der im Menschen gähnt, Du Seelenmilde, nimm uns auf mit offnen Armen, Bestürme uns, bis unsre Seele ihren Urgrund wähnt.

Wenn wir, verborgen, uns nach stillen Fluren sehnen, Wo sich das Sonnen-Ich in stummer Nacht vergibt,

So flüchten die Gefühle schon, als Licht der Tränen, In jenes andre Land, wo jedes Leid erlischt.

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