Das Nordlicht. Bd. 1-2

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Wo sich nur die Zweige regen, Huscht das goldne Licht herein, Wo die Winde wilder fegen, Tanzen Schein und Widerschein.

Wo die Sonne Abschiedsküsse Auf die grünen Lauben drückt, Fühlt die Seele wohl, es müsse Huld erblühn, die alles schmückt.

Sonderbar, die muntern Lichter, Die nur abends bunt erstehn, Flimmern, zittern immer dichter, Wenn sich Hauche auch verwehn!

Flackern sie als goldne Flügel? Wurde Wind wie Wesen schwer? Schwirren sacht um warme Hügel Holde Falter hoch umher?

Da nun buntes Licht im Walde Immer mehr und still vergraut, Wird es deinem Herzen balde

Klar sein, ob du wahr geschaut.

Staune, lausche! Tausend Quellen Sprudeln lauter schon im Wald! Lieder, Liebe, Lerchen schnellen Sich in Licht, das heimwärts wallt.

Wie das zwitschert, zaubert, feiert! Welches Wunder ist erwacht?

Was hat seine Macht entschleiert, Wann und wo erstrahlt die Pracht