Das Nordlicht. Bd. 1-2

Doch Schwalben, die ihr nun den Heimweg findet, Verlaßt erruhigt euer altes Nest,

Die Liebe, die uns froh in Gott verbindet,

Ist da! und hält euch hier am Boden fest.«

A& wenn doch meine bleiche Braut noch lebte, > [A Sie war so mein! Seit urgetroffner Wahl! Auch wo das Schicksal mir entgegenwebte, Umglühte uns der einzge Sternensaal.

Nun aber schweigt sie, tiefer als die Sterne, Ihr Schlaf macht sie für meine Rufe taub, Ich schreie, daß ich mich vom Leid entferne: Ach, würde ich doch endlich Geist und Staub!

Ich zähle nicht die Lichter, die uns scheiden, Denn so viel Leiden trennen mich von ihr,

Drum will ich auch die Schmerzen nimmer meiden, Bringt mich doch jeder leise fort von hier.

Ich fühlte, ach, schon einmal ihre Nähe!

Sie kam des Nachts: ich griff nach der Gestalt! Da tat ich ihr durch meine Wildheit wehe: Entsetzt ist sie vor mir zurückgeprallt.

Mir aber sagte eine Kosestimme:

Mein Weg zu dir ist schmerzgeburtenweit.

Sei stark, daß deine Liebe nicht verglimme, Und wandre fort, durch Tod und Trennungsleid!

Euch Schwalben seh ich wieder heimwärts fliegen, Ich ahne, wie ihr euern Weg erwägt:

Da Leiber sich an eure Seele schmiegen,

Begreif ich, was ihr flatternd überlegt.

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