Das Nordlicht. Bd. 1-2

So hört! Wenn wann ein Brand das Dorf zerstörte, In das euch einst ein Treugefühl berief,

Weil euer Schwarm zu seinem Lenz gehörte,

So weint mit mir. Denn meine Braut entschlief!

Auch meine Sehnsucht flattert hin und wider, Doch schläft kein Flügel drüber müde ein, Die Trauer legt sich abends zu mir nieder, Sie läßt mich kaum im eignen Traum allein.

Ihr Schwalben könnt euch andre Nester bauen, Da sich um euch kein ewges Wesen quält, Doch ihre Seele will in meine schauen,

Da ihr mein Nahen über Sterne fehlt!«

wischen lauter lauten Unken,

Boten alter Pein und Qual, Zieht nun Orpheus sternentsunken Westlich durch ein feuchtes Tal.

In der heitern Dämmerferne,

Wo die Waldeswehmut schweigt, Sieht er, wie der Kranz der Sterne Leise, sacht — sich niederneigt.

Ja! Die Nacht wird flimmerdichter, Bunte Gluten löschen aus.

OÖ! Die holden Himmelslichter Leuchten uns im Vaterhaus.

Orpheus ist die Nacht vertrauter, Und er deutet ihre Pracht,

Seine Wälder rauschen lauter, Wenn ihr Flüsterwind erwacht.

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