Das Nordlicht. Bd. 1-2

Der jedes Boot, das schwankt, umkost; und sieh, aus Goldspiralen flieht es

Ein Sonnennetz, und dieses folgt, leicht wogend, auch dem Gondelzuge.

Das Ruder schöpft sich Flimmergold aus morgenblassen Spiegelfluten:

Die Inseln rings umspinnen sich mit wunderhellen Sonneweben, Und dichter, sieh: wie Gondeln mich, hold wippend, rings umsputen.

O Rührigkeit, bald wird uns auch dein Glücksgespinst umgeben.

So manches Segel, gelb und rot, umschwebt mich, wie Venedig

Nun freundlich mirs, als frohen Gruß, aus eigner Buntheit sendet.

O Herrin, bleibe mir, dem Schönheitspilger, hold und gnädig,

Mein Blick ist noch so scheu: von deinem Spiegelmeer zeblendet!

enedig, deine Marmorsäulenwälder

Durchstreif ich tausendmal und gerne, Sie sind die bleichen, steinernen Vermelder Versunknen Seins in Meer und Nebelferne.

Arkadien bist du unsrer Welt geworden:

Zu Menschenlust von Menschen aufgerichtet, Schufst du Oriente frei in Welschlands Norden, Und Hellas’ Geist hat über dir gedichtet.

Doch ist Arkadien nicht für dich gefallen? Oft ward das Leben in besiegten Ländern

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