Das Nordlicht. Bd. 1-2

Ach, welehe Kluft mag mich vom Weibe trennen, Von jenem Kind aus gleichem Wesensbauim ; Gestalten kanns die Seele, ja erkennen,

Dem Leibe eilt sie Jang voraus im Traum.

Bevor der Sonnenfesttag auigegangen,

Erblaut mein Schicksal, das ihm blaß entsteigt, Mit Seelenarmen möcht ich darnach langen, Ich ahne, was sich fern entgegenneigt.

Ja, bloß ein Wesen ist für mich erschaffen! Einst führt die Sehnsucht uns zum gleichen Ort. Für Sonnenkinder darf kein Abgrund klaffen: Sie merkt mich: ich erkenn sie durch ein Wort.

D: Welt kann sich dureh Liebe nur erhellen, Da treu ein Stern des andern Leben hegt, Dem Weltlichtherz entschwellen Schwesterwellen : Ein Lebenslicht, das Liebe trägt und wägt.

So malt die Sonne bunte Frühlingsranken

Auf Fels und Schlucht, Entwürfe voll von Kralt. Ihr Mittag bringt des Lebens Vollgedanken,

Aus denen sie die Tatgeburten schafft.

Gedanken, die durch starre Felsen dringen, Erschöpfen jedes Sein aus Stein und Licht, Denn bloß der Sonne Wuehtentwürfe zwingen Aus Not zu leben! Was der Tat entspricht.

Ein Taggeschöpf muß sich zur Sonne kehren, Der Mensch zumal, denn wir sind glaubensbang! Mein Seelenlicht, dir hehl ich kein Begehren: Gib mir ein Weib, mein, rein und seelenschlank.

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