Das Nordlicht. Bd. 1-2

ersteinerte Eichen am Grund der Lagune Beginnen dem Sumpfe mit Wucht zu entwuchern: Nun wächst schon die trutzige Dünenkommune, Und Kunden erblühen von Nordlandbesuchern!

Schon können sich rumpfige Gruppen erreichen. Es schließen sich Tore. Es öffnen sich Brücken. Jetzt wollen sich wiedererstandene Leichen

Die bleiche, verfeinerte Marmorhand drücken.

Die Seele der alten, versunkenen Wälder Beginnt sich auf einmal verklärt zu beleben: Arkadien erwacht! Junge Lichtrauschvermelder Belauschen die Fluten im Dunkel von Reben.

Schon grünt und so blüht unser keusches Venedig! Erfrischt und verjüngt durch die Reinheit des Meeres, Gelingt es der Seebraut, des Blutbuhlen ledig,

Ein Freistaat zu sein und ein Herz des Verkehres.

Rialto, die Pulsadern deiner Entfaltung,

Kanäle und Ströme, die ferneher fließen, Gewähren den Träumen der Pfahlwelt Gestaltung, Da ringsum verkalkte Gespenstalgen sprießen!

Bald tragen die Fluten vom Osten her Rosse, Porphyre und Stoffe zum Strand des Piave. Rabbiner Justwandeln auf grünendem Flosse, In goldenen Kirchen ertönt hold das Ave!

Die Götter Arkadiens sind wieder erstanden.

Im Schatten von Pappeln schlürft Pan kühle Muscheln: Sirenen, die schüchtern auf Stranddünen landen, Beginnen sich Märchen der See zuzutuscheln.

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