Das Nordlicht. Bd. 1-2

Nun tutet Neptun, bis zum Bauche erhoben,

Und weckt die Tritone, die halb erstickt, schnarchen, Die Fichtentitanen und Brackwasserkloben

Entrecken Holzkronen und Kranzwartenarchen.

Mit glühendem Sonnenstilt zeichnet sich Klio Die Turmtaten auf, die zum Goldhimmel zucken. Da flattern die Wespengespenster der Io

Zum Schriftforscher-Rio, wo Glastadler spuken.

Die heldischen Zinnen, mit reinen Erdstimmen, Erklimmen mit Lebensgischtschwingen den Himmel: Ein Atemgold kann in der Tiefe erglimmen

Und rings überbündelt es Menschengewimmel.

Venedig, du selbst bist die klaffende Auster,

In der Aphrodite die Schönheit bekräftigt, Venedig, es rahmt dich ein zephirgekrauster Gischtschleier, der lebhafte Nymphen beschättigt.

Jetzt weben die Wellen sich Lichtilitterflore!

Die Schleier der Keuschheit entschweben dem Meere: Venedig, eröffne der Venus die Tore,

Doch stelle dich stolz gegen Lilith zur Wehre.

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