Der Gottesbegriff meister Eckharts : ein beitrag zur bestimmung der methode der Eskhartinterpretation

lität des Wesens des Sohnes“. Der Sohn ist also der Mittler zwischen Gott und Mensch. Diese seine frühere Ansicht. so sast Eckhart, gebe er jetzt auf. Der Sinn des Textes sei vielmehr: „du gib in selber“). Gott selber soll den Menschen das totale Sohneswesen geben, der Sohn als Mittler verschwinden und das Ich scll an die Stelle des unigenitus treten. Dem entspricht Pf. 46: 156,55: „eigenlich so betiutet daz wort also: vater, allez daz du mir gegeben hast, daz ich der sun bin von dir üz gerangen von dir dem vater, daz du in daz gebest... Seht ez liutet also vil: allez, daz der vater geben hat sinem sune, allez daz er ist, daz er in daz gebe...“ Für dies sachlich neue Ergebnis gebraucht Eckhart alsbald auch die neue Bezeichnung: Ich bin der eingeborene Sohn und Christus”). Die entscheidende gegen die Schultheologie gerichtete Wendune kommt in der Bestimmung der Einzigkeit des Sohnes zum Ausdruck®”). Wir sind nicht Söhne im Sohn, sondern wir sind derselbe einzige Sohn. Darin liest die grundsätzliche Absage an die Adoption und die Gnade. Der einzige Sohn ist der natürliche Sohn Gottes, der im trinitarischen Zirkel verbleibt”). Ich zebe eine Zusammenstellung der wichtigsten Belege über die unizenitus-Lehre””):

Pf. 8: 44,50 f 59: 191,4 94: 506, 25 46, 18f 65: 205.8: 15 307, 14 f 7: 40,19 66: 207, 17, 55 96: 509, 55 ff

14: 70, 12; 16 208, 20 BsTr. 8, 15 ff

49: 157, 8—20 74; 234,14 Stant up z. 115 ff

45: 148,2 81: 261.26 Langenberg 198, 18 ff 147, 58 85:—=1 154,6 ff

47: 157,27 88: 285, 14 ff

57: 183, 19 286, 25

Dazu kommen die zeitgenössischen Zeugnisse bei Seuse und dem Niederländer Jan van Leeuwen: Seuse, ed. Bihlmeyer 555.5. 6, 14, 15: 556,6. 7.

520), In dieser Weise muß wohl der Text: „du bit in selber” geändert werden: cf. Pf. 46: 156,52: vater gib inallen daz ewie leben“. Pahnkes Interpretation (Arch f. Rel Wiss 25, 1925): du bist er selber im Sinne: „du bist der eingeborene sun selber” ist verfehlt, obwohl sein Ergebnis im Grunde bestehen bleibt: nur ist der Beweis jetzt anders, da Christus als Mittler ausgeschaltet ist und in der Korrelation Gott— Ich das Ih zum unigenitus wird.

5a) Pf. 94:507, 14.

522) Pf. 45: 148,2: 47:157, 50 ff. cf. unten das Zitat von Jan v. Leeuwen.

533) Pf. 88:285, 14: 286, 25 ff.

544) cf. die Zusammenstellung bei Pahnke, Archiv f. Rel. Wiss. 1925.

to a to