Die Klassengegensätze von 1789 : zum hundertjährigen Gedenktag der grossen Revolution
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wendig machten, durften die Jnhaber der Staatsgewalt ſih wirklich einbilden, daß das Staatsweſen nur ihren perſönlichen Jutereſſen dienſtbar ſei.
Der Staat ward eine bloße Domäne des Landesfürſten, das Jntereſſe des Monarchen eins mit dem Staatsintereſſe. Je mächtiger, je reicher der Staat, deſto mächtiger, deſto reicher ſein Beherrſcher. Seine wichtigſte Aufgabe wurde jet die, ebenſo für das materielle Wohl ſeiner Unterthanen zu ſorgen, wie der Schäfer für das Gedeihen der Schafe, die er ſcheeren will. Je mehr die Bureaukratie die früheren Formen der Staatsverwaltung verdrängte, deſto ſtärker und ausgedehnter wurden ihre Eingriffe in die materiellen Verhältniſſe, deſto eifriger war die Staatsgetwwalt bemüht, Handel, Induſtrie und A>erbau zu fördern, die threr Entwicklung entgegenſtehenden Hinderniſſe durch adminiſtrative und andere Reformen zu beſſ eitigen und die den Reichthum produzirenden Klaſſen zu ſhüßen vor dem übermäßigen Dru und der entfräftenden Ausbeutung der Privilegirten; kurz, je abſoluter die Monarchie wurde, deſto größer ihre Tendenz, „aufgeklärt“ zu ſein.
Es iſt dieſe Seite der Monarchie des vorigen Jahrhunderts, die alle jene in erſter Linie im Auge haben, die aus der Geſchichte nachweiſen wollen, daß das „ſoziale Königthum“, der Schuß der Schwachen vor den Starken, die Sorge für die materielle Wohlfahrt des Volkes, der „natürliche Beruf“ der Monarchie ſei; ein Beruf, den leider der Parlamentarismus verdunkele,
dex an die Stelle der Herrſchaft des über den Parteien ſtehenden
Fürſten die Herrſchaft der Parteien, der Sonderintereſſen, ſete.
Die Herren, die #0 argumentiren, vergeſſen zweierlei. Erſtens, daß das Eingreifen der abſoluten Fürſten des vorigen Jahr=hunderts in die ökonomiſchen Verhältniſſe niht den Schuß der Schwachen zum Ziel hatte, ſondern die Förderung des „Nationalreichthums“, das heißt, der MWaarenproduktion.
Dies war im Grunde aber nichts anderes, als die Fôrderung der Kapitaliſten, oft direkt, durch Schußzölle, Monopole, Subventionen für ihre Unternehmungen. Aber au<h Maßnahmen, die ihnen nicht direkt galten, Verbeſſerungen der Schule, Aufhebung der Leibeigenſchaft und andere, kamen ſchließli<h doh auc ihnen zu Gute. Die Schwachen zu ſhüßen und zu fördern, wenn es- niht eine Vermehrung des „Nationalreihthums“, alſo auch des Staatseinkommens verſprach, wäre einem abſoluten Fürſten
nie eingefallen, Um das Proletariat, das arbeitende wie das