Die Physiognomie des Menschen
siognomia ist verlorengegangen. Er soll als Erster methodisch Menschen und Tiere verglichen haben. Manche Forscher vermuten, dieser Loxus sei identisch mit dem berühmten Arzt Eudoxus von Knidos, der ein Freund Platos und des griechischen Arztes Chrysippus aus der Ärzteschule von Knidos war.
15) ad Ptolemaeus: Claudius Ptolemaeus Alexandrinus, berühmter Philosoph und Mathematiker, gehört der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts n. Chr. an. Er war gebürtig aus Pelusium, einer erzbischöflichen Stadt Ägyptens im alexandrinischen Patriarchat, und lebte unter M. Aurelius Antoninus. Die Griechen nannten ihn $8auudoros, den Wunderbaren. Fr beschäftigte sich viel mit Astrologie und schrieb ein Buch MeyaiAn ouvraäıs — Magna constructio oder compositio, gewöhnlich De astrorum judieiis genannt. Dieses Werk spielte später in der arabischen Literatur eine große Rolle, in der es als Almagest bezeichnet wird (von To ueyıotov — das Größte, zum Unterschied von einem kleineren Codex). Es wurde unter dem Kalifen Abdalla Almamum ins Arabische übersetzt (s. Herbelot, Bibl. orient.) und häufig kommentiert. Durch viele Excerpte und Nachahmungen ging der Almagest in andere Literaturkreise über, z.B. den jüdischen. S. Anm. 24.
1) ad Apulejus: Apulejus soll ums Jahr 150 n. Chr. geboren sein. Sicher lebte er im 2. Jahrhundert n. Chr. Näheres s. Teuffel, Geschichte der römischen Literatur. — Sein physiognomisches Buch enthält Auszüge aus Loxus, Aristoteles und Polemon. Der Name des Verfassers war zeitweise vergessen. S. Val. Rose: Anecdota graeca et graecolatina, Berlin 1864. (Enthält neben guten historisch-kritischen Einleitungen denText desWerkes und desEgidius Corboliensis Metra de Physonomiis (De signis morborum Liber 4.), die einen Auszug aus dem Buch des Apulejus in metrischer Form darstellen. S. auch Choulants Ausgabe der Carmina medica Aegidii Corboliensis, Lips. 1826.) — R. Foerster: Script. Physiogn. Bd. 2 (Anonymi de Physiognomia Liber latinus). — Das Buch des Antonius Molinius: De diversa hominum natura, prout a veteribus Philosophis ex corporum speciebus reperta est, cognoscenda liber, Antonii Molinii Matisconensis diligentia nunc primum in lucem emergens, Lugduni 1549, ist identisch mit der Schrift des Apulejus. Es ist sehr selten, ein Exemplar befindet sich in der ehem. Kgl. Bibl. Berlin. Italienische Ausgabe unter dem Titel: Fisionomia con grandissima brevita raccolta da i libri di antichi Filosofi, nuovamente fatta volgare per Paolo Pindzio. Et per la diligenza di M. Antonio del Moulin messa in luce, Lyon 1550. Ebenfalls äußerst selten. Vorhanden soll es sein in der Mailänder Bibliotheca Braydensis und in der Pariser Nationalbibliothek. — R. Foerster: Quaestiones physiogn. a. a. ©. — R. Foerster: De Apul.
uae fertur phys. recens., Anal. philol. suppl. 15 p. 565 op. E. Kelter: Apul. qua fertur physiognomonia quando composita sit, Kiel 1890, Diss.
7) ad Chrysippus: Der Philosoph Chrysippus (250 bis 209 v. Chr.) gehörte der stoischen Schule an. Seine Lehrer waren Zeno Cittieus (aus Kittion auf Cypern), ein Zeitgenosse des mazedonischen Königs Antigones Gonatas, und
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