Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

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culturellen Entwi>lung desſelben, fönnen aber doh niht zu der Annahme berechtigen, als ob ihnen nunmehr dur Einführung culturgemäßer Juſtitutionen eine Einbuße ihrer freiheitlihen Rechte verurſacht, oder eine Kränkung an ihrer angeſtammten ziemlich dubioſen Selbſtändigkeit zugefügt worden wäre. Völkerſchaften, welhen die Segnungen des Friedens faum dem Namen nach bekannt ſind, genießen im Kriege zwar auh eine Art Freiheit, die aber von dem edelſten aller Begriffe gar ſehr verſchieden iſt; Willkür und Zügelloſigkeit aber haben mit den Begriffen edler, e<ter Freiheit gar nichts gemein, und dieſe ſind es, welche dem geiſtesbeſhränften Volke ſo tief eingewurzelt ſind, daß es ſi< dur ſeine Culturträger nunmehr in ſeinem vermeintlichen Rechte geſchädigt glaubt. Worin beſteht aber der Begriff der Freiheit dieſer Völkerſchaften? Die Beantwortung dieſer Frage liegt na<h dem Vorhergeſagten auf der Hand und iſt als ein überwundener Standpunkt zu betrahten. Willkür, Zügelloſig keit, Fauſtrecht, darinnen gipfelt die Freiheitsidee unſerer Südſlaven, * aber niht — wie der Philanthrop zu ihrer Entſchuldigung anführt — in der natürlihen Anlage der Geburt oder in dem Einfluſſe der ſie umgebenden wilden Natur. Die Natur iſt im Gegentheil eher geeignet, den Geiſt zu veredeln als zu verwildern, davon giebt uns das claſſiſche Alterthum der Griehen und Römer einen eclatanten Beweis. Gewiß wird Niemand der Anſicht ſein, daß ein Volk, welches im Stande iſt, den überwundenen Feind auf die gräßlichſte Art zu verſtümmeln und die Nachſucht bis über das Grab hinaus walten zu laſſen, irgend etwas mit einem geiſtig gut entwicelten Culturvolke gemein habe, daß dieſes Volk für freiheitliche Jnſtitutionen reif ſei!

Die Beurtheilung dieſer Frage bleibe dem unparteiiſchen Leſer überlaſſen.

TIE Rückblick auf die Vergangenheit der Süddalmatiner und Montenegriner.

Süddalmatien gehörte urſprünglih, und zwar. im grauen Mittelalter, zu dem großen Reiche der Serben, mit dem heutigen Montenegro ein Ganzes bildend, unter dem Namen eines Fürſtenthums Zenta oder Zetta (nah dem gleihnamigen Fluſſe benannt), deſſen Fürſt von der Veſte Zabljak aus auh die ebene Gegend an