Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

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der unteren Moratſcha und die öſtlichen Ufer des Sees von Skutari beherrſchte. Die Abhängigkeit von Serbien endete 1389, als König Lazar auf dem Schlachtfelde von Koſſowo fiel und Serbien den ſiegreihen Türken zinsbar ward. Lazar's Schwiegerſohn, Georg Balſcha, trat jezt als unabhängiger Herrſcher auf; aber die jenſeits der ſ{<hwarzen Berge wohnenden Süddalmatiner wollten von ſeiner Herrſchaft nihts wiſſen. Es entſtanden große Parteikämpfe, bis ſih endli<h die Süddalmatiner, die jeßzigen Boccheſen, gänzlich von Balſcha losſagten und eine eigene Republik in's Leben riefen. Einen großen Vorſchub leiſtete ihnen die Republik Venedig, welcher die Boccheſen ihren Hafen zur Verfügung ſtellten, dafür aber gegen ihre angrenzenden Feinde, die Osmanlis und die no< immer mächtigen Czernogorzen, von den Venetianern in Schuß genommen wurden.

Nach dem Tode Balſcha's, als deſſen Sohn Skatimir, welcher ſeiner dunkeln Geſichtsfarbe halber Czernoje oder der Schwarze “ genannt wurde, ſeinem Hauſe den Namen Czernojevitſh verlieh, verzichteten die Boccheſen auf den venetianiſhen Schuß und traten wieder zu den Czernogorzen über, mit ihnen ein Ganzes bildend. So vertheidigten ſie gemeinſchaftlich ihre Freiheit mit kühnem Muthe gegen die Osmanen und die angrenzenden Raubſtaaten. Als aber nah dem Tode des albaniſhen Helden Skfanderbeg, 1466, an deſſen Seite Fürſt Stefan, Skatimir's Sohn, bei Kroju 1450 unter harten Kämpfen die Türken unter Murad geſchlagen hatte, nah und nach die ſerbiſhen Slaven und Albaneſen rings um Zetta dem türkiſhen Foche unterlagen, und auh Zetta ſelbſt bedroht wurde, räumte Fwan, Stefan's Sohn, die Veſte Zabljak, ſowie die Ebenen, und ſuhte Schuß im Gebirge. Hier gründete er das Kloſter Cettinje als Sib der nunmehrigen Herrſchaft und des Biſchofs von Montenegro. Und hier war es nun, wo die Fürſten des Hauſes Czernojevitſh ihre Unabhängigkeit behaupteten, unbefümmert darum, daß ihnen Venedig den neuerdings erbetenen Schuß verſagte, und daß die Pforte ſie als Unterthanen des Paſchas von Skutari betrachtete und ihnen Tribut abforderte. Fm Jahre 1516 aber dankte Georg Czernojevitſ<h auf Veranlaſſung ſeiner kinderloſen Gemalin, der Tochter des Dogen Mocenigo, ab und überſiedelte nah Venedig, wo im Palaſte Mocenigo heute noh ſein Standbild zu ſehen iſt. — Georg Czernojevitſh hatte bei ſeiner Abreiſe die Regierung mit Zuſtimmung des Volkes dem damaligen Metropoliten des Landes, dem Erzbiſchof Germanos, übergeben,