Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

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vereinigt. Jm Jahre 1688 aber trennte ſi<h wieder ein Theil der. Czernogorzen ab, vereinigt ſi< mit den Boccheſen und begab ſih abermals unter venetianiſhen Schuß. Seitdem blieben die Süddalmatiner von den Czernogorzen getrennt. Sie fohten zwar auh gegenſeitig manche Fehde aus, blieben aber ſtets in Handelsverbindung, und wenn die türkiſh-bosniſhen Räuber über die Grenze hereinbrachen, ſo ſtanden ſie ſtets ehrlih und redlich zuſammen, wie einſt, als ſie noh das Scepter des großen Lazar vereinte, Nach vielfachen Fehden ſtellte ſi<h 1710 Montenegro, welches längſt den Bli auf das ihm ſtammverwandte Rußland geworfen, und ſi< von demſelben Beiſtand verſprach, unter den Schuß des ruſſiſhen Kaiſers, des mächtigen Oberhauptes ſeiner Kirche. Peter der Große ging ſehr bereitwillig auf dieſes Anerbieten ein; das Schußrecht über die Montenegriner und die Weihe ihres Erzbiſchofs blieben ſeither in nordiſhen Händen. Seit dem Jahre 1868 iſt ihre Regierungsverfaſſung eine bedeutend vereinfachte. Es war am Palmſonntage jenes Fahres, als der Gospodar Nikolaus I. (Nikita) ſeine Wladiken und Volksvertreter verſammelte, aus welchen drei Vertrauensmänner erwählt wurden, denen die politiſche, wie die Verwaltung des Staats\ſchates anvertraut wurde.

Dieſe Regierungêcomiſſion beſtimmt dem Fürſten alljährlich ſeine Civilliſte, die durhſcnittli< in 6000 Ducaten beſteht, und regelt gleichzeitig die Gehalte der Beamten. Von Rußland erhält er eine Aushilfsſumme von 8000 Ducaten, weil das Land, als Rußland mit den Franzoſen in Dalmatien Krieg führte, eine kleine Einbuße an ſeinem Gebiete erlitten hat; von Frankreich empfängt der Fürſt 50.000 Francs. Die Einkünſte des Landes betragen 10.000 Ducaten, die Ausgaben ebenſoviel,

TV: Montenegriniſche Lebensverhältniſſe,

Es dürfte den geneigten Leſer intereſſiren, wenn ih ihm ein deutliches Bild der ſocialen und der Lebensverhältniſſe jenes Volkes vor Augen führe, das als Stamm der Boccheſen in die gegenwärtigen Unruhen weſentli< mit verwi>elt erſcheint. Sowie die Czernagora ſelbſt, ſo haben auh ihre Bewohner den wilden Charafter von früher bewahrt. Das bis zur leßten Gebiets8erweiterung dur< den Congreß von Berlin nur 12 geographiſhe Meilen lange