Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

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Scharffinn nur ſelten im Stiche. — So viel über die weiblichen Bewohner des ſih zum Jslam bekennenden Theiles der Bevölkerung von Bosnien.'

Die Tracht der Bosnier iſt, wie aus der Flluſtration auf S. 57 erſichtlih, eine total verſchiedene von jener der Süddalmatiner, áber ſie iſt fleidſam, zwe>mäßig und den klimatiſchen Verhältniſſen entſprechend. — Die türkiſhe Bevölkerung Bosniens, Männer ſowohl als Weiber, kleidet ſih ganz nah dem Schnitt und Muſter der Orientalen; die Tracht in den Städten iſt nur dur< die Feinheit der Stoffe verſchieden von jenec der Dorfbewohner, ſonſt ſind ſie ſi< im Ganzen ähnlih. Die Tracht der Herzegowinaer hat Vieles von der der Dalmatiner und Boccheſen an ſih, nur daß ſie um das Feß ohne Quaſte noh ein Stüc Wollenzeug na<h Art eines Türkenbundes herumwi>eln. — Die Tracht der chriſtlichen Mädchen und Frauen hat in mancher Beziehung viel Aehnlichkeit mit der der Rumänierinnen, unterſcheidet ſih jedo<h von der der lebteren dur< weniger grelle und ſchreiende Farben. Die Haare tragen ſie auf der Stirne glattgeſcheitelt und hinten in zwei di>e Zöpfe geflohten, deren Enden mit farbigen Bändern geziert ſind. Auch verſte>en ſie wohl die Haare nah Art der Circaſſierinnen in ein golddurhwirktes Net, was übrigens nur bei reicheren Leuten der Fall ſein mag; außerdem tragen ſie entweder ein niedriges rundes Käppchen von rother Farbe oder eine hutähnlihe Kopfbede>ung, wie man ſie, nur bedeutend höher, bei den Frauen der eingewanderten Sachſen in Siebenbürgen findet. — Die Morlaken, deren es in Bosnien circa 140.000 giebt, haben ihre eigene Tracht und ihre ganz beſonderen Sitten; ſie ähneln den Morlaken in der Gegend von Zara und Spalato, nur ſind ſie bedeutend höflicher und zeigen ſih namentli< gegen Fremde äußerſt anſtellig. Sie ſind wie die Süddalmatiner und Czernogorzen geſhworene Feinde der Osmanen. Gegen die Annahme Einiger, nah welcher die Morlaken aus Bulgarien eingewandert ſein ſollen, ſcheint vorzüglich der reine ſerbiſche Dialekt, welchen ſie ſprechen, zu ſtreiten. Vielmehr dürſte man ſie wohl für echte eigentlihe Serben halten, die ungeſähr um die Mitte des 14. Jahrhunderts nah Bosnien einwanderten, um ſi der türkiſhen Herrſchaft zu entziehen; doh hier geriethen ſie neuerdings aus dem Regen in die Traufe. Im Fahre 1648 wanderte ein großer Theil der bosniſhen Morlaken nah Dalmatien aus, wo fie ſi< in und um Zara bis Spalato hinunter anſiedelten. — Fm Ganzen ſind die Morlaken ein {öner Menſchenſchlag, groß und