Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

ſtark, arbeitſam und gaſtfreundlich, ſonſt aber im Allgemeinen roh. Eigentliche Dörfer giebt es bei ihnen gar nicht,“ ſondern. ſie bewohnen einzelne zerſtreut liegende Hütten, die nur ſelten gemauert ſind. Mäßigkeit iſt ihnen angeboren, ſie können mit dem Wenigſten zufrieden und begnügt ſein. Jhre Unwiſſenheit und ihr Aberglaube ſind ſehr groß — namentli< iſt es die ſogenannte „Mura”, welche in ihrem beſhrätkten Geiſte ſpukt. Die Mura oder der Vampyr iſt der Sage nach ein Geiſt, der des Nachts Kindern und jungen Leuten das Blut ausfſaugt. — Dieſe Sage hat ſchon große Gräuel und Hexenverbrennungen na< ſi<h gezogen, denn der Morlake iſt der Meinung, daß dieſer Geiſt in einem Lebenden ſte>e, der während der Schlafesdauer ſeinen Körper verlaſſe, um einen ihm feindli<h geſinnten Nachbar oder Verwandten zu quälen. Derjenige, der ein Vampyr ſei, trage gewöhnlich die Erkennungszeichen an ſih, und einen ſolhen Menſchen müſſe man unſchädlich machen. — Jn der Regel findet ſi< Femand, der den Vampyr fängt, in welchem Falle man mit ihm kurzen Proceß macht; er wird unter den ſhauderhafteſten Qualen gelynht, und nahdem man ihm einen Trudenfuß auf die*Bruſt gebrannt hat, wird er außerhalb des Friedhofes an irgend einem Kreuzwege in einer möglichſt tiefen- Grube verſcharrt und {were Steinblöke auf ihn gerollt, damit er niht mehr im Stande ſei, ſein Grab verlaſſen zu können; denno<h behaupten Manche, daß dies trot aller Vorkehrungen geſchehen ſei. — Unter der öſterreihiſhen Regierung haben ſi< aber dieſe Gräuelthaten niht mehr ſo häuſig wiederholt wie früher unter der türkiſhen Botmäßigkeit. — Die Morlaken ſind unter allen Nationen Bosniens die einzigen, auf welche Oeſterreich bauen kann; die e<hten Bosnier ſind nihts weniger als regierungsfreundlih geſinnt und in ihren Diſtricten finden die Bandenführer ſtets willfommene Zuflucht, — Die Geſchichte der Herzegowina und Bosniens iſt gleich jener Dalmatiens eine we<ſelvolle und ereignißreiche. Jm 12. und 13. Jahrhunderte gehörte ſpeciell Bosnien zw Ungarn. Jm Fahre 1339 kam es an den ſerbiſhen König Stefan; nah dem Tode desſelben wurde es auf eine furze Zeit ſelbſtändig, worauf der Ban Twartko 1370 den Königstitel annahm; doh ſhon 1401 wurde das Land den Türken zinsbar und 1528 wurde es ſogar zur türkiſhen Provinz umgeſchaſfen. Seit der Einführung der Reformen, wodurch die früheren erblichen Häuptlinge ihre Vorre<hte und einen großen Theil ihres Einkommens verlieren ſollten, war Bosnien ſtcts von Unruhen und gefährlichen Aufſtänden heim-