Europa und Asien : oder Der Mensch und das Wandellose : Sechs Bücher wider Geschichte und Zeit

Zunächst wurde das materielle Atom umgedacht. Es erweist sich als ein sehr mannigfach geordnetes Weltall positiver oder negativer elektrischer Ladungen; als ein lediglich der Berechnung zugängliches Planetensystem im Kleinen, dessen innerer Bau zeregelt wird durch Ouanten, d. h. durch bloße Beziehungen.

. Sodann wurde der Raum der Anschauung und die Zeit der Erfahrung umgedacht. Sie erweisen sich als bloße Besonderheiten. eines Beides umfassenden Dritten, welches weder gedacht werden dart-als bl o ß räumlich noch auch als bloß zeitlich.

6. Damit endlich wird erreicht einschlechthin gültiges Ergebnis: — ‚Schlechthin sültig‘ “nicht darum, weil es, (wie die alte Newtonsche Mechanik), absolut, d. h. unabhängig von iedem Beobachter, gilt; sondern darum, weil es nunmehr erst in Beziehung (relativ) zuiedem Beobachter und gleichartig von ie dem Bewegungsstandpunkt aus gültig ist; mithin. gar nichts mehr enthält von den Bedingtheiten eines bestimm ten Beobachters oder eines besonderen Bewegungssystems.

Endgültig dahingesehwunden ist die farbige leuchtende helle

bunte Erscheinungswelt. Die letzte desqualificatio ist vollzogen. ‚Die Wissenschaft feiert das Richtefest. Das Licht ist „erklärt.“ Was aber blieb von ihmübrig? Eine gültige Formel. :

Dies wäre ein Gemälde jener Kesseliagd, welche Europas Wissenschaft veranstaltet, um zu erreichen: das Wirkliche. Sie zieht den Kessel eng und enger. Und da sie ihn endlich in der Hand hat, den gehetzten Hasen, das Ding an sich‘, da löst er sich aui in — begriitliches Nichts.

Die Geschichte der Wissenschaft erinnert somit an die “ Fabel von den zwei Brüdern, deren einer, rastlos fleißig um die ganze Erde herum nachjagt der ‚schönen Frau Glück“ und sie denn auch zuweilen beinahe zu erreichen scheint; während der trägere Bruder gar nichts denkend zu Hause im Bette liegt, als eines Tages die ‚schöne Frau Glück‘ in die Türe tritt und an seinem Lager Platz nimmt. er

Mit durchdringendem Tiefblick ist dieses vergebliche Unteriangen aller Wissenschaft dargelegt im Brahmaiala-Sutta das Diehanikaya (. 3. 10.), wo die Rede ist von der ‚siebenfachen Form der Vernichtung‘, wofür der Buddha gebraucht