Geschichte der revolutionären Pariser Kommune in den Jahren 1789 bis 1794
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Bataillonen Wagen, die mit Lebensmitteln beladeu wären, fahren laſſen ſollten.*) Zugleich mußten die Munizipal-Beamten in allen Stadttheilen die errungenen Dekrete öffentli<h verkünden und die Einwohner auf- fordern, dieſelben mit den Waffen zu vertheidigen.
Zwanzigtauſend Mann Bewaffnete unter der Führung von Henriot umgaben den Konvent, deſſen rehts ſizende Mitglieder faſt ſämmtlich niht erſchienen waren. Nachdem von Haſſenfraß die mit Drohungen geſpi>te Adreſſe der Kommune, worin niht mehr 22, ſondern 27 Giroudiſten als ſchuldig bezeihnet wurden, verleſen worden war, begann die Diskuſſion. Selbige dauerte bis kurz na< Mitternaht. Es wurde vom Konvente endlih beſchloſſen, daß über die Petition der Pariſer Behörden binnen drei Tagen Bericht erſtattet werden ſollte. Früh um 1 Vhr ſchi>te die Kommune die bewaffnete Macht nah Hauſe. Sie hatte niht erreicht, was fie wollte. Das Sturmläuten, welches von Marat ausging, dauerte daher die ganze Nacht hindux< fort. Der ſpaniſche, in Frankreih naturaliſixte Revolutionär Guzman, Marat's intimer Freund, welcher ſih ſhon am 31. Mai beim Sturmläuten ausgezeichnet hatte, wurde in der Folge von den Bewohnern der Faubourgs Don Tocſinos (Herr Stürmer) genannt, Auch Marat zog die Sturmglo>e in eigner Perſon.
Am 2. Juni bei Tagesanbruch trat die ganze Pariſer Bevölkerung unter Waſſen und zog wieder nah dem Konvente. Unter dem Befehle des wilden Henriot umringten den Konvent gegen 100,000 Bewaffnete, darunter 3000 Kanoniere mit 63 Feuerſhlünden. Jm Konvente ſelbſt ging es ſtürmiſh her. Lanjuinais donnerte los gegen das aufſtändiſche Paris, wunderte ſi, daß die revoltirte Kommune noh beſtände, und ſagte, daß thre Petition dur<h den Straßenkoth gezogen worden ſei. Dex Fleiſcher Legendre ruft dem Redner wüthend zu: „Geh! herunter oder i< komme Dich todizuſchlagen,“ worauf Lanjuinais erwidert: „Laß zuvor erſt dekretiren, daß ih ein Ochſe bin !“ Alsdann ſtürzen Turreau, Chabot, Drouet, Robespierre der Jüngere und Andere auf den Redner ſos und Legendre ſeht ihm die Piſtole auf die Bruſt. Die Girondiſten fommen ihrem Freunde zu Hülfe und von beiden Seiten werden Piſtolen zum Vorſchein gebracht, indem man ſi< um den Redner reißt. Nachdem dieſer Tumult geſtillt iſ, fährt Lanjuinais in ſeiner Rede gegen die Kommune fort. Hierauf erſcheint eine Deputation der aufſtändiſchen Behörden des Departements von Paris *) und ihr Sprecher ſagt: „Delegirte des Volks, die Pariſer Einwohner haben ſeit vier Tagen die Waffen nicht niedergelegt. . . . Das Volk iſt es müde, ſein Glü> vertagt zu ſehen. ... Rettet das Volk oder wir erklären Euch, daß es ſich ſelbſt retten wird.“
*) Louis Blanc, Histoire de la Rév, franç., 8. Band, Seite 391.
**) Die departementale Adminiſtration von Paris gehörte jezt ebenfalls der Revolution an. L’'Huillier, der Prokurator des Departements, hatte hon am 31, Mai die Verhaftung der Giroudiſten Briſſot, Guadet, Genſonné, Vergniaud, Buzot, Barbaroux, Clavière und Noland gefordert,