Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., S. 448

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Maſchinen, deren Teile ſih leiht lodern. Außerdem haben

gérade die modernen Stel=

Tungsfämpfe gezeigt, daß die Drahtſheren mögli<ſt kleine, leiht dur< vorſhleihende Patrouillen (ſiehe die beiden Bilz der Seite 378 und 379 oben) mitzunehmende Formen und Abmeſſungen habenmüſſen. Die Ruſſen werden bei ihrem Rü zug allerdings kaum Gelegen=heit gehabt haben, die neuen Drahtſheren an deutſchen

Hinderniſſen auszuprobieren!

Das Bild auf Seite 378 379 unten zeigt uns eine neue Er= findung unſerer weſtli<hen Gegner. Sie kann nur beim StelIlungsfkampf auf nähere Entfer-

nungen în Anwendung kom-

men, iſt dabei jedo< doppelt wertvoll, da es feine Möglichkeit gibt, die feindlihen Drahthinderniſſe gründlich zu zerſtören, es ſei denn dur die verluſt reiche, ſehr -gefahrvolle Arbeit von Pionierpatrouillen, die Sturmgaſſen [{<hneiden müſſen. Nun iſt ein Drahthindernis faſt

ſtets ſo angelegt, daß. der Ber=-

teidiger den Angreifer beim Verſuch des Überſchreitens von allen Seiten mit Feuer überſchütten fann. Der begreiflihe Wunſch, dieſes Hindernis im wirkſamſten feindlihen Feuerberei vor dem Sturm weg-=zuräumen, .iſt der Ausgangs=punkt zu der Erfindung des

Schießens mit Ankern geworden. zeigt uns ihre Anwendung in fünf Gruppen. Am wei= teſten rehts iſt die Beobachtungſtelle, von wo aus das ganze Schießen mit Hilfe des Grabenſpiegels beobachtet und geleitet wird. Die zweite Gruppe von links" herein

- Jlluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15. /

A

“ „Flammenwerfer“, ein Kampfmiétel, das di

: Photothek, Derlin. ESrbeutetes ruſſiſches Gewehr mit Drahftſchere.

Das erwähnte Bild | fex, die uns das untere Bild a

auf dieſe Weiſe zwingend

e Franzoſen bei ibrent Angriffen im Weſten anwendeten.

: zeigt das Laden der Kanone mit

einem Triebmittel. Die Kanone entſpriht durhaus - niht modernen artilleriſtiſ<hen Anſhauungen. Sie iſt ein harm=loſer Vorderlader ohne Rohrrüd>laufbremſe, Fernrohrauſſaß, modernem Verſhluß und der= artigen Feinheiten. Die zweite Gruppe von re<hts ſtellt das Laden mit dem Ankex, dex hier=bei als Geſchoß dient, dar. Man ſieht daneben den Mann ſtehen, der das Seil beim S<huſſe ab= rollen läßt. Die Gruppe am weiteſten links zeigt den Ab\<huß der Kanone und die Flugbahn des Ankers in der Luft, dex das Seil hintex ſih her zieht. Bei dex mittelſten Gruppe kann man beobachten, wie die Bez dienungsmannſhaft zu dritt den Anker aus dem feindlihen Drahthindernis heranzieht und ſomit die Pfähle allmählih lodert, die Drähte von den Pfählen reißt und das Gewirr der Drähte lihtet, indem ſie ungefähr parallel zueinander herausgezogen werden. Von großen Vorteilen, die eine Truppe dur< Benußung dieſer neuen Erfindung erreiht habe, war bisher weder im deutſ<en, noh im franzöſiſhen Tagesberiht zu leſen. Und das iſt do< eigentlih der Prüfſtein für jede neue militäriſhe Erfindung! Eine weitere Erfindung ſind die Rauh- und Flammenwer=z uf dieſer Seite im Gebrauch fran=- -

zöſiſcher Soldaten vorführt. Sie gelangen bei Sturmangriffen zur Verwendung, indem mit ihrer Hilfe der Feind bren= nende Flüſſigkeiten in die Gräben wirft, den Gegner

„ſeine Stellung zu verlaſſen.

Zn der Mitte des Bildes ein Mann mit einer Sprite, aus der ex eine leiht entzündbare Flüſſigkeit ſprit, die in zylinderförmigen Gefäßen (ſiehe LS grunde) aufbewahrt wird; re<ts davon ein Beobachter mit cinem Graben ſpiegel. Der Flammenwéxvfer erzeugt eine unduvrchdringliche Nauhwolke.

„Nach einer engliſhen Darſtellung.