Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten

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Einnahme von Uikopolis.

Straße zu defiliren. Als ſie das Ufer erreicht hatten, fauerten ſie ſi< auf dem Sande nieder und erwarteten kaltblütig ihre Abführung auf die rumäniſche Seite der Donau. Es waren lauter Reguläre, da die Baſchi-Bozufks und Tſcherkeſſen ſhon einige Zeit früher abgezogen waren. Achmed und Haſſan Paſcha, die Beſehlshaber der türkiſhen Truppen, befanden ſi unter den Gefangenen. Fn Nikopolis waren nicht viele Einwohner zurückgeblieben, Die Türken, welhe man ſah, ſchienen für die ruſſiſchen Soldaten ein Gegenſtand vollkommenſter Gleichgiltigkeit ; es wurde ihnen geſtattet die Stadt zu durhwandern, und ſie thaten dies mit einer Miene, als könnten ſie den Wechſel ihrer Verhältniſſe niht begreifen, der den gehaßten und verahteten Giaur zum Herrn ihrer Geſchicke gemacht habe.

Nach der Gefangennahme wurde Haſſan Paſcha, ebenſo wie ſein Unglückskamerad Ahmed Paſcha zu dem Kaiſer Alexander geſührt. Der verwundete Ahmed Paſcha verblieb bei guter Pflege im kaiſerlichen Hauptquartier. Au<h gegen den General Haſſan zeigte ſi<h der Kaiſer zuvorkommend und freund-

lih. Er reihte ihm die Hand und ſagte ihm viel Schmeichelhaftes über die Tapferkeit, mit welcher die Türken ſi< gegen die Uebermacht vertheidigt. Schließlih drückte der Kaiſer dem Paſcha ſein Bedauern aus, daß er ihn nah Rußland ſchi>en müſſe, zuglei<h aber die Hoffnung, daß es ihm daſelbſt nicht allzuſehr mißfallen werde.

Nach der Eroberung und faſt gänzlichen Zerſtörung von Nikopolis erübrigt uns noh ein Bild dieſer Donaufeſtung zu entwerfen, wie es ſi< bis zu jenem unglü>li<hen Momente dargeboten hatte.

Niko polis liegt in einer langgedehnten Schlucht, welche gegen die Donau ſih erweitert. Das Donauviertel beſteht aus ſ{<le<ten türkiſchen Häuſern, bei welhen das Holz vorwiegt, aus Kaffeebuden, Fiſcherhütten u. ſt. w. Selbſt das Mauth- und Dampfſchifffahrts-Bureau befinden ſich in feuergefährlihen Baraken und die Schiffslände iſt im Vergleiche mit jener zu Siſtowa und Ruſtſchuk höchſt vernachläſſigt. Die Todtenſtille am Quai ſticht auffallend von dem lebhaften Treiben am mwalachiſhen Ufer ab, wo an Turnu-Magurellis Skela Hunderte von Wagen