Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten

Frauen ſchändeten, welche ſpäter in fürchterlihſter Weiſe getödet wurden.

5. Eine Anzahl mohammedaniſcher Dörfer foll, wie verlautet, niedergebrannt und andere zwiſhen Tirnowa, Drenowa und Valona gelegene auf Grund des Verhaltens des Feindes verlaſſen worden ſein. Ein britiſher Conſularagent berihtete am 14. d., daß die muſelmänni{en Einwohner in dieſem Theile des Landes ſich in einem beflagens8werthen Zuſtande befänden ; daß die Ruſſen und bulgariſchen Chriſten auf deren Anſtiftung gräßlihe Ausſchreitungen gegen Muſelmänner verübten.

6. Fhrer Majeſtät Conſul in Ruſt \<huk, der am 16. d. von Varna in Conſtantinopel anfam, beſtätigte die Berichte von Niedermebelungen muſelmänniſher Frauen und Kinder. Es ſcheint, na< den von ihm eingezogenen Erkundigungen, daß gräßlihe Ausſchreitungen, hauptſächli<h von den bulgariſchen Chriſten auf Anſtiftung und unter demSchußte der ruſſiſ<hen K oſaken, die hei denſelben zugegen ſind, verübt werden.

Jc fügte hinzu, es würden große Befürchtungen gehegt, daß dieſe Acte zu einer fürchte rlihen Vergeltung ſeitens der Muſe l-

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Flüchtende türkiſche Familien,

männer in Orten, die niht von den ruſſiſchen Truppen beſeßt ſeien, führen dürften, und daß JFhrer Majeſtät Conſularbeamten Weiſungen ertheilt worden ſeien, all den Einfluß, welchen ſie beſißen mögen, zu gebrauchen, um die Muſelmänner von Gewaltacten zurü>zuhalten. Fh bin uſw. Derby.

Eine Depeſhe Mr. Layard's Derby (10. Juli) lautet :

„Mylord! Die Angaben über die von den Ruſſen gegen die mohammedaniſhe Bevölkerung der von ihnen mit Fnvaſion überzogenen türkihen Territorien in Aſien und Europa verübten Grauſamkeiten und Aus ſ<hreitungen verdienen ſehr ernſte Erwägung. Viele derſelben mögen übertrieben ſein und ſind es ohne Zweifel, aber i< fürchte, daß zu viel Urſache vorhanden iſt, zu glauben, daß einige derſelben- zum mindeſten gut begründet ſind. Sir Arnold Kemball erwähnt in einer ſeiner Depeſchen, wie die Weiber in einem der muſelmänniſhen Dörfer unweit Kars unter dem Vorwande, daß ſie den Belagerten JFnformation gegeben hätten, gänzlich entkleidet, gepeitſ<ht und nah den türkiſchen Linien getrieben wurden. Die Berichte über die gräßlihe Behandlung der Einwohner

an Lord