In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

feine Minute mit ihnen im Zimmer. Sier fann jofort Hand angelegt und der zehler frühzeitig be= jeitigt werden. Aber auch) ihmerfällige und blöde Kinder bliden in ähnliherWeije. Lehrer jollten ihre Aufmerfjamfeit auf jolche Gejichtszüge richten und jhwerfällige jchmwad)Nr. 45 j Argwöhniidher Kinderbli& füpfige Schüßlinge ichonungsooller behandeln, jie nicht grundlos quälen.

Hierher gehört auch) der verjtohlene Blid, den Dr. Herjing

in einem feiner Werfe den Eofettierenden nannte. (Nr. 46.) Er jagt hierüber: „rauen juchen häufig das nterefje, das jie an jemandem nehmen, nur vor der übrigen Welt zu verbergen, nicht aber vor dem, den es gilt. Sn Diefem Falle bliden jie nur verjtohlen, in feitlicher Richtung und rafcher Bewegung der Augen nad) ihm hin. Hat der Betreffende aber einen ihm rajch und verjtedt zu= gemorfenen Blid aufgefangen, jo ziehen jie ihr Auge nicht etwa wieder zurüd, jondern lajjen es, vor Anderen verborgen, feit auf ihm ruhen und lafjen ihn jo merken, daß jie ein vor Underen geheim zu haltendes Einverjtändnis mit ihm mwünjchen.” Der pedantifdıe Blik. Der fejte, verjtedte, jih nur mit Widermillen dei Objekte zumwendende Blid wurde von Widerit Der pedantijche genannt. Kopf und Körperhaltung jind fehr jteif, worin eine Abneigung und ftarfe Zuriikhaltung fid) ausprägt. Diefer Bli ann Leicht zu Srrtüimern führen. Der Pedant ift leichter an der Eorreften Haltung, der Sprecyweife, dem mwohlgepflegten Haupt= und Bart= haar, der tadellofen Kleidung ufw. zu erkennen als am Blid. Wir empfehlen dem Lefer bei der Beurteilung der Pedanterie den Bli nur als Neben und Ergänzungsmerfmal zu betrachten. Soviel er in der Theorie aud) für fi) hat, in der Praris führt er zu Fehlichlüfjen.

Der gefenfte Blid ift ein Zeichen von Demut, Scham, Kummer oder Sorge. Abb. 47. Fühlen wir uns bejchämt oder in