In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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gerechteften wird den nah) Yußen Schielenden mitgejpielt. Die hält man nie für dumm, fondern für gehäfligfalic). Sie haben diefe Behandlung zwar nicht verdient, jchuld daran ift unfer Egoismus, denn wir dichten dem nad) außen Blidenden wie Schmidt-Rimpler Humorvoll jagt „noch bejondere gegen uns gerichtete Hintergedanfen an; mir jind durc, diefe Blirichtung perfönlih infultiert. Und unferem allgemeinmenjhliden un= riftliden Gefühle nad, aucd) mit vollfommenem Net. Der nad) ausmärts Schielende überjieht uns! ..... Der Menjch jieht, mährend er uns anblidt, aud) nod) vieles, was nad) der Geite des abgelentten Auges liegt, viel mehr als es ji für einen [oyal blidenden Bürger geziemt; jein Gejichtsfeld ijt erweitert. Das verdrießt uns naturgemäß!“

Sceinbares Scielen bejteht auch bei hochgradig Kurzfihtigen. Brillenträger richten ihr Auge dauernd auf nahefiegende Gegenftände. m Laufe. der Zeit gewinnt der Blid dadurd) etwas Unbelebtes, Steifes, Starres. Bei unbemwaffnetem Auge fommen Kurzfihtige fi) ganz verlafjen vor; infolgedejjen tritt eine ftärfere Konvergenz der Sehadhjen ein, ihr Auge ericheint unbelebt, wir jprechen vom „blöden Blid“.

Die Augenlider find Klappen gleichende Dedel, die zum Schließen der Lidjpalte dienen. Ihre Feltigkeit erhalten jie durd) zwei eingelagerte

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Kuorpelftitckchen, die Lidfnorpel. Die Augenlider jelbft find jehr dünn und nur bei ausgejprodhenen „szrejjern“ finden mir eine