In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

Klatjchbaje (bb. 84) Diejes offene Yuge haben und hier ilt bei der Beurteilung die Spreu vom Weizen ftreng auseinanderzubalten. Das plöglihe Heben der Yugendedel ijt dermimijche Ausdprud der Heberrajhung (Augen Nr. 116 und 34). Wenn wir erftaunen oder uns entjegen, reißen mir die Augen weit auf. Hierzu fommen jeibjtverjtändlid) nod) andere mimijche Bewegungen. Das dauernde Hod)itehen der Mugenlider ijt ein Zeichen dauernder Spannung, dauernder Yufmerfjamfeit, und wird darum bei anhaltend tätigen Berjonen wahrzunehmen fein; aljo bei hervorragenden Denfern und Forjchern, bei Erfindern, Direktoren und agitatorifd tätigen Männern.

Der Zujtand der Schläfrigfeit fennzeichnet jich Durd) Das Schließen der Wugenlider. Bei geiftigr Ermüdung, wie förperliher Ermattung, juchen wir die Augendedel noch mit Un= itrengung zu heben, aber es will uns dies meift nicht gelingen. Die Augenlider jinfen dann bis auf die Hornhaut, oft bis in das Bereich der Pupille Hinab. Wenn im gewöhnlichen Leben das Yugenlid einen erheblichen Teil der Negenbogenhaut bededt, dann tritt der Yusdrud der Teilnahmlofigfeit ein, jolhe Menjchen find indolent, träge, gleichgültig bis zur Upathie. Weder jinnliche noch jeeliihe Erregungsmomente ändern viel an der Phyjiognomie ihres Auges. N diefem Blid fennzeichnet jich jatte Zufriedenheit, entnervende Yusjchmweifung, wie erjchöpfte Lebenskraft im allgemeinen. &s gilt hier dasfelbe, was mir beim milden oder trägen Blid jagten, nur jtatt des Blides ijt die Lidftellung zu beobaditen. Aber au) der Blafierte, meint Herfing, „der des Xebens Freuden vermifcht oder unvermifcht zur Genüge durd)gefojtet hat, der abgeftumpft ift gegen die gewöhnlichen Borfommnijje, pflegt das obere Augenlied jchlaff iiber den Stern

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