In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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Das Auge hat uns unendlicd) viel zu jagen. Wir bilden es im Kinderrödhen am Blid der Mutter. In der Blüte Der Sabre, verjtehen wir injtinftiv verliebte Blide damit zu fangen und zu erwidern. Sn der Ehe verwenden wir feine Sprache, und ohne jede Verabredung verjtehen wir uns volljtändig in Gegenwart anderer; wir beherrfchen unfere Untergebenen damit und jchleudern Vorgejegten mand funfelnden Blik damit zu. Grau an Haaren, rei) an Erfahrung mahnen und jtrafen wir unfere Enfel nur nody mit dem Blid. Das Auge jpricht in allen Situationen und Lebenslagen die ausdrudsvollite Sprache, Die nod) am Sterbebett zu verjtehen ift, wenn die phyfiichen Kräfte ihren Dienjt bereits verjagten.

Die Quelle diefer Betrachtungen zu Yerjchöpfen ift ganz unmöglid); je tiefer wir dringen, umfo reicher fließt fie. Darum Ihkeßen wir mit Dr. YandSbergs jchönen Worten: Wir haben nur einige Tropfen aus diefem Born der Menjchenfenntnis geihöpft, um jie als Koftprobe zu reihen! Möge eine weitere Sorihung in diefer Naturquelle Dadurd) angeregt werden.