In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

— 18 —

Hervortreten der Nafe läßt aljo den Schluß zu auf höhere organijche Vervolltommnung: auf „beträchtlichere An= lagen innerhalb des pjychiichen Xebens". Kein Tier befigt eine eigentliche Ntaje und jelbft der menfchenähnliche Affe mweift nur ein fleines, verfiimmertes, flach) anliegendes Gebilde auf. (Nr. 56.) Ein entarteter bösartiger Sproß feiner Familie, der Kaho, ift mit einem rüffelartigen Vorfprung gezeichnet, der mehr als Karikatur als Analogon der menjchlichen Nafe erjcheint (Ubb. Nr. 57.) DVerfolgen wir die Eigenfhaften, Fähigkeiten und gleich zeitig die Najen der Völker und Nationen, jo finden wir eine mundervolle Uebereinftimmung und ein gleihmäßiges Schritthalten in der Entwidelung. Unentwidelte Najen, die oft nur an einen mißglüdten Verjud) erinnern, finden mir bei vielen Negerrajfen, den Chinefen und Japanern, die zunädjt nod) in der eigentlichen Entwidelung begriffen find (Nr. 58). Unentmidelte tleine Najen haben aud) die Kinder und erjt mit dem Wadjjen ihrer Kenntniffe und Fähigkeiten nimmt die Nafe das charafteriftijche Gepräge an (Nr. 59). Unentwidelt find aber aud) die Najen der lawijchen BVölfer, die von ihren Macdjthabern allzulange in Ubhängigfeit und Unfreiheit gehalten wurden. Das böhmijche Näschen it jprichmwörtlic) befannt. Dagegen wiejen die Griechen und Römer ichon vor Fahrtaufenden edle Ntajenformen auf, die mit der darauffolgenden Entartung verfhmwunden jind. Bei wirklich ritterlichen Dr. 58 Klajfen der Bevolferung zeigt der dDurchichnittliche Typus überall eine edle Gejtalt; jo finden wir im engliihen wie polnijhen Adel und bei einzelnen Nachtömmlingen deutjcher Stämme nod) heute qutgeformte, ihöne Nafen. Sm deutichen Reiche jehen wir meift große Schwanfungen in der zorm, Die auf Die verjchiedenen Abjtammungslinien zurüdzuführen find. Zornig meint ein Öelehrter, Das

Noghe, Phyfiognomitf. 8