In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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Unbejtreitbar jind zahlreiche Trägerinnen großer Nafjenformen von wenig weicher Gemütsart, umerjchroden, von draufgängeriichen Wefen, Gattinnen die daheim gern den Bantoffel Shwingen und dem Manne mehr als Drachen, weniger als Vertreterin des zarten Gefchlehts erjcheinen.

Einzelne Nafenformen befamen ihre Bezeichnung aus dem gefiederten Tierreich, weilman einen entjprechenden Bogelcharakter bei dem Menjchen vermutete, dejjen Nafenform dem gefrümmten Schnabel des Vogels entjprad). So fennen mir die Adler-, Falken, Habichtz, Geier-, Kondor- und Nabennafe. Hat die Formation mit Der Eigenart der betreffenden Bögel auch nichts zu tun, jo fünnen

ne mir Die Bezeichnungen beibehalten, weil jie jedem ge= läufig jind.

Wie dem räuberiichen Adler, jo wird aucd dem Träger diefer Ntafenform viel Kübnheit, Stolz und Edelmut zugetraut. Haben wir es mit einer gejunden Berfon zu tun, jo dürfen wir zweifellos Mut und Kühnheit vorausfegen, der ji) jowohl im quten wie im böjen inne äußern fann. Wie er ji zeigen wird, müjjen wir aus den übrigen Gefihtspartien, dem Auge, den Mienenjpiel, Der Schädelformation uw. fejtzuftellen juchen. ye unedler Die anderen Merkmale find, in um fo niedrigerer Art mird fich auch der Mut äußern und nicht felten in Roheit und Graufanıfeit ausarten. Hier finden wir zugleid) die Erklärung für das von adlernajigen Jndianerjtämmen Gejagte.

Wir unterfheiden bei der Ntaje einen oberen und einen unteren Teil, die Nafenmwurzel und Nafenjpige. Der obere Teil beißt Nafenrüden, der untere geht ohne Iichärfere Grenze in Die Wangenteile, das Gerüft, in die Wangenfnoden über. An der Nafenfpige befinden fi) die Nafenflügel, die allein bemeglidyen Teile der Nafe. Die Nafenflügel begrenzen mit der Najenjcheide-