In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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deutendem Kopfbau jogar ein Dr. 79 unvorteilhaftes Merfmal, was aus früheren Darlegungen jchon hervorgeht und Abb. 75 zu erjehen ilt.

Neben der Yänge, Breite und Höhe ilt bei der Charafterbeurteilung der Winkel von Einfluß, in dem die Nafe zur Stirn iteht. Den Ausjchlag gibt hier aber nicht die Naje, jondern der Stirnbau, dejjen Bedeutung wir fennen. Wo Naje und Stirn ne einen Rechted fich nähern, wie bei Abb. 76, werden wir auf einen heftigen, leicht erregbaren Menjchen Ihliegen, namentlich wenn die Naje jpig und jcharf gejchnitten ift. Soldje Naturen haben fich jelten in der Gewalt, weil bei ihnen das Gemütsleben vorherrfcht. Syhr Mienenfpiel ift entweder lebhaft oder umgefehrt auffallend £alt, mit abwartendem, prüfenden Blid, der nie lange anhält, denn plöglic) fahren fie auf, werden ungeduldig, grob und ärgern fich über eine Sleinigfeit. Wo die Berjtandesfräfte vorherrfchen, jede Negung in der Gewalt des Willens ift, finden wir die verhältnismäßig gerade Flucht zwijchen Stirn und Nafe. Abb. 77. Allerdings ift diefe Form nicht mit der zuridtretenden Stim zu verwedjeln, die uns die

Abb. Nr. 78 veranfhaulidt. Hier werden

Las wir vornehme Ruhe, Ueberlegung, Samm-

lung, Unerjhütterlichfeit vergebens juchen. Die Griechen als Nepräjentanten des GeIhmads, der Gewandtheit, des Scharfjinns wiejen Durhjchnittlic) die geraden Najen auf wie wir jie auf Abb. 25 jehen und wie fie vielen Wenjchen nod) heute als Speal er= Icheinen. DieRümer dagegen, die Bertreterder Kraft und des Faltberechnenden Verjtandes hatten wie Abb. 79 zeigt, die gebogene Naje. Die mwohlgeformte, bedeutende Naje

joll an der Wurzel eine leichte Höhlung