In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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des Alfohols nur einen Teil der Nöte, den anderen auf die Seelenzuftände des Trinfenden. Nr. 98.

Die an der Spiße gejpaltene Naje, welche die Abb. 134 veranjchaulicht, finden wir mit feinen Gefihtszügen nad) Carus bei „Männern mit jharfen praftifchen Weltverjtand” und verbindet ji) oft mit „bedeutendem Kopfbau”. Gm anderen Falle joll fie ein Yeichen für Noheit fein. Nacd) unferer Meinung murde gerade diefem Merkmal viel zu wenig Beachtung gejchenkt um dariiber etwas genaues jagen zu fünnen. Wahrjcheinlich hat es mehr anatomifche als phyliognomijche Bedeutung. Cbenfo fteht es mit der Najenrichtung. Nad) Prof. Bufcd) wird ihre Sciefjtellung durd) eine einjeitige Anlage oder durch einen itarfen Druck bei der Geburt hervorgerufen. Gelbjtverjtändli aud) Durch) Mißhandlung in der yugend. Prof. Welfer berichtet, daß wir rechtS= und linfsgebogene Najen zu unterjcheiden haben und joldhe, bei denen Der fnorpelige Teil nad) der einen, die Ntajenjpige nad) Der anderen Seite abweicht. lad) jeinen „Forihungen hatten linfsftehende Vtajen mit nad)

rechts gerichteter Spiße:

Crommell, Wirabeau, Talleytand und der Schaufpieler Devrient. Nechtsftehende mit nad) linfS gerichteter Spite wiejen auf: Luther, Friedrich der Große, Jelie Mendelsjohn-Bartholdy. Ganz nach rechts jtehende: Dante, Boltaire, yranklin, Pitt und Nobejpierre. Ganz nad) linfs abmweichende: W. vo. Humboldt, For, Canova und Thorwaldjen. irgend etwas Beltinmtes läßt ji aus Diefer Feltitellung nicht folgern.

Seit den älteften Zeiten behaupten die Phyjiognomen, daß fleine Najenlöcher Zeichen von Furdtiamkeit und Schwäde, große dagegen von Kraft, Mut und Stolz find. Auch) dieje An-

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