In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen
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Snnigfeit und Dauer der Berührung zeigt den Grad der Leidenihaftlichfeit an." Aus Bewunderung füßt man großen Männern die Hand, aus religiöfem Gefühl die Reliquien, Götterbilder und den falten Stein der Kirchen. Der furze langjame Kuf wird weniger Snnerlichfeit vermuten lajjen, als die rafche und dauernde Berührung, gleichviel ob es jih um eine Perjon, ein Heiligenbild oder eine Neliquie handelt.
Das Spucken
gehört zu denjenigen Zippenbewegungen, die mit dem Gefühl ärgerlichen Widermillens vollzogen werden. Was miderlic) jchmeckt, jpudt man aus. Die mimijche Bewegung des Ausjpudens gilt als Zeichen der Beratung. Dem Speichel haftet etwas
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PWiderlides an; von zankjüchtigen, geifernden Frauen jagen wir darum, daß fie ihr „Gift verjprigen". Schlangen jprigen das Gift in die Bikmunde des Feindes, um ihn zu entwafinen; der Menid jpudt jeinen Gegner an, um die gleihe Wirkung zu erzielen. Im jehlimmften Falle jpudt er ihm ins Gejiht, um ihn zu jhänden, zu entehren. Abb. 109. Hughes madt auf zwei lusjprüche Shafejperres aufmerffam, von Denen der arafterijtijchere im Richard II. lautet: „ch jper’ ihn an, nenn’ ihn verleumderiihe Memm und Schurke.“ Aud) die Nedensart „ich jpude darauf“, im mildern Sinne „ich pfeife darauf“, will unjere Geringjhäßung ausdrüden. Das Schmollen, den „Slunjcd) ziehen", „Schnäuzden“ und „Schnütchen” maden, ijt aud) ein
Noghe, Phnfiognomit. 10