In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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umle Ausdruck unzufriedener mürrijcher Stimmung, gehört aber zum verachtenden Mundzug.

Der veradtende Zug

entjpricht, wie die legtbefchriebenen, ebenfalls der Ubmwehrmiene. Seine mimijhe Wiederkehr ijt auf allgemeinen Unmillen und Werahtung zurüdzuführen. Wer einen Gegenjtand oder Menjchen geringhätt, bemüht fi nit einmal ihn genau zu betrachten, jondern jieht ihn herablajjend von oben oder von der Geite an. Der Kopf ijt dabei gehoben, die Augenbrauen und Unterlippen emporgezogen, die Stirnhaut in horizontale alten gelegt, Der Mund geichlofien. Abb. 105. Trot der hHochgezogenen Brauen ind die Augenlider gejenkt, um den Ausdruck Außerjter Gleichgültigkeit hervorzurufen. Fehlen die Stirnfalten, dann ijt der Gejichtsausdrucd weniger herb. Dieje gelindere Yorm gilt als Zeichen der Mikahtung. Jr Ddiefem Falle pflegt zwijchen den vorgefchobenen Lippen etwas Luft durchzuftrömen, als Andeutung des interejjelofen Nichtachtens. Fat jeder Menjch bläjt unmillfürlic) den exrplofiven Lippenlaut „pub“, wenn er die Anmwejenden von der Bedeutungslofigfeit einer Tat, eines Gegenjtandes, eines Angriffes überzeugen mill.

Nr 106} Piderit weilt darauf hin, daß ähnlich wie beim verbijjenen Zug, aud) hier zwei alten unter der Unterlippe jid) bilden, die aber nicht gerade Linien und einen Winkel darjtellen, jondern bogenförmig verlaufen, was die Abb. 106 deutlich veranjchaulicht.

Der veradhtende Mundzug fan zu Täufhungen Anlaß geben. Vom verbiffenen unterjcheidet er jid) durch) jeine bogenförmige alte, die mit der bogenfürmigen Mundjpalte parallel Läuft.

Verachtung.