In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen
Das physiognomische Charakterbild.
Ein phyfiognomifches Portrait joll Das Spiegelbild einer Rerjönlichfeit fein. Objektiv wird es nur dann ausfallen, wenn der Beurteiler objektiv zu fein vermag, wenn er fähig it allen ihm fympatijhen und unfympatijchen Charafterzüigen gerecht zu werden. jedes phyfiognomijche Charakterurteil ift das Wortrait einer Individualität, von einer anderen Syndi= vidualität gejehen. eder Menjd) wird darum von den Derihiedenen Menjhen verjchieden beurteilt.
Der Eindruf den die zahlreichen Gefichter auf den Laien madjen, ift meijt ein gefühlsmäßiger. Wir miljen aber, daß beitimmte Abweihungen und harakteriftijche Erjepeinungen auf dem Geficht au) beitimmte Grumdurfadhen haben. Wir willen nit nur, daß die Tätigkeit der Gefihtsmusteln, zum Yeußeren des Anliges fi) jo verhält wie der Zeiger zum Uhrblatt, der Mechanismus eines Pianinos zu den erzeugten Tönen, jondern wir wiljen diefe Bewegungen aud) zu deuten, wie wir Die Töne und Zeigerbemwegungen zu deuten verftehen. Nicht auf Die Kennts nis des inneren Mechanismus kommt es an, wie dieje Zeiger in Gang gebradt werden, wie die tednijchen Vorgänge vom Anfchlag bis zur Tonerzeugung im Gehäufe find, welder Muskel die beftimmten Erfheinungen auf dem Gejichtsblatt hervorruft das fei den Fachleuten überlaffen, — jondern Iediglid) auf das Wiffen, daß beitimmte Geelenzuftände ganz bejtimmte Deränderungen in der Phyjiognomie zur Folge haben.
Wer tiefer in das Wefen der Materie eindringen will, wird freilich nit umhin fünnen, aud) mit den Musfelbewegungen intime Belanntihaft zu fnüpfen. Wer Pofitives leiften mill,