In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen
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jagt: „einjeitig den Schledhten meiden, etwa deswegen, weil er mit den Klugen und Tüchtigen fi) vertraut zu maden wünjdt, jondern joll durd) häufigen Umgang und häufige Unterredungen mit den verjchiedenartigften Menjchen, mit dem Toren wie mit dem Philojophen, mit dem jchlichten, unverdorbenen Manne des Volkes wie mit dem tieffinnigen, hocdhbegabten Menjchenfenner, beitrebt jein, mitten in die geiltige Beripherie des Lebens ji) zu jtellen, um von da aus auf eben jo bequeme als fichere Weife zu unbegrenztem Stoff für jeine ErfenntniS und Veberzeugung zu gelangen!" ber niemals joll er im reundes- oder Yyamilien= freis, nod) weniger in Gejellihaften ein phyfiognomijches Urteil abgeben. Gelbjt auf die herzlichiten Bitten jhöner Frauen, blau-= oder braunäugiger Mädchen nicht. Davor ijt Dringend zu warnen. Auf Grund einer flüchtigen Beobadhtung ijt der Nlaivjte und Ziefite nicht zu erkennen. Mean erkläre jid) Dagegen bereit an irgend einem interejjanten Antlig die Grundfäge der Bhyjiognomif, ihre Merkmale und deren Deutungen zu erläutern. Diejen Nat erteilt Bufje jogar bei der Graphologie, um wievielmehr ijt er bier angebracht. edes Fehlurteil mat lächerlih. Erflärt man aud) nod) jo bejtimmt, nad) furzer, ungenügender Beobadhtung fönne man fi täufchen, jo wird man nad) Fehlurteilen troßdem böhnifch ausgeladjt, als hätte man behauptet: ich täujche mid) nie! Sole Erfahrungen mußte Zavater |hon machen und jeine Mahnung it jedem Phyfiognomen auf den Lebensweg zu geben. Menn wir aber die Grundlagen der Phyjiognomit an irgend einer marfannten Perfünlichkeit erläutern, mweden mir nicht nur Snterejje für die Sacde, jondern geben aud) Belehrung von bleibenden Wert.
Sobald eine Charafteranalyje hergeftellt werden joll, müjjen wir erft den allgemeinen Eindrud beachten, den ein Mtenjch auf uns madt. Wir müfjen den Eindrud der Harmonie oder Disharmonie eines Gefichts auf uns wirken lafjen. Betrachten wir einige Abbildungen. Goethes Antlif zeigt den Ausdrud meltüberjchauender Ruhe und Abgeklärtheit, was von dem, auf den prunkoolliten Thron figenden, im Zenith feiner Weltmacht jtehenden Napoleon nicht gejagt werden fann. Den Ausdrud der Disharmonie weifen die Abbildungen Nr. 31 und Nr. 44 auf und in jchärffter Form Nr. 54. Harmonie fann aber aud) bei nichtS=