In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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werden, daß es Menjchen gibt, die ganz treffende lirteile abgeben, aber ebenjo oft treffen jie mit derjelben Schärfe, Bejtimmtheit und Gründlichfeit auc daneben. Sie find auf ihr Gefühl angemiejen und Gefühle jind beeinflußbar.

Das Bedürfnis nad) WNugenblidsurteilen veranlaßte Die Griechen bereits, grobtypijche Anhaltspunkte zu fuchen, und jie fanden jolhe beim Vergleich des menjhlichen Antliges mit dem tierifchen. MWriftoteles hat davon gejchrieben, Porta dieje UnIhauung in ein Syjtem gebradt, Zavater ließ fie gelten und zur jüngjten Auferjtehung verhalf ihr Schad.

Schon die Urvölfer gemöhnten jich, der Gejichts- und Ropfbildung beim Tiere verjchiedene Merkmale anzudichten. Dieje Anfhauung erbte ich fort, jie fam aud) auf uns, wurde jedem

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auf der Schulbank eingeimpft und jcheint allen Menjchen in Sleifh) und Blut übergegangen zu fein. Sn jedem der mannigfaltigen Tierföpfe jehen wir unbewußt ein eigentümliches Cha-= raftermerfmal. Sn Der Yabel lernten wir den Großmut des Löwen fennen, die Schlauheit des Fuchjes, die Sanftmut des Schafes, die räuberifhe Tüde des Wolfes, ja jelbit die Dankbarfeit eines Spabes, der im lältigen Sonnenbrand ein Pferd von Sliegen erlöfte, obwohl der Egoijt auf feine andere Weile mühe[ofer zu fetten, vollgefogenen Gremplaren gelangen fonnte. Joch mehr. Man ftellte die Bilder Ddiefer Tiere als Symbol der an= geführten Gigenfchaften auf und jchuf fi) in den ältejten Zeiten jchon die Tierfymbolif. Diefe Anfchauung gelangte irrtümlich in die Phyfiognomif, wo fie zweitaufend Jahre jtandgehalten Hat.