In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

über jchönen, vollen Haarwudys. Grzeffe in der Liebe, namentlic) die Onanie, jhmächen den Organismus und dementjprechend die Haarfülle. Diefe Schwäche vererbt id) dann auf die Nad}fommen als Konjtitutionsfranfheit. Daher gilt das Haar im allgemeinen als Wertmefjer phyfifcher Kraft, wie quter umd böjer Erbjdhaften der Nachkommen von den Vorfahren. Diünnhaarige, faljhhaarige und pericdenreiche Familien erzählen die düftere VBorgefhichte ihres Seins, lafjen uns die Ausfchweifung, Syphilis und Sfrophelfucht ihrer Vorfahren ahnen.

Aud) Kummer, Sorge und Elend Lichtet die Lodenpradt; ebenjo die Jnzudt. Bei den Nahfommen alter Gejhlechter, in deren Adern träges „blaues“ Blut rollt, hat jich alles mehr als gut verfeinert; jo aud) das Haar. Das Sprihmwort: „Vollblut hat dünnen Behang“ bezieht ji) auf ihre Pferde jomwohl, wie auf fie jelbit.

Eine weitere Urjadhe des Haarausfalles bildet die an= itrengende geijtige Arbeit. Mit dem Beginn der Zivilifation, ven harten Ringen ums Dafein, dem ununterbrochenen Wirken in engen Räumen, mit den Schattenfeiten der Zivilijation von Ehrgeiz, Ueberarbeitung, unbygienijcher Ernährung ujw. hat die Gejamtheit der phyjiihen Kräfte nachgelajjen und den Fahlen Kopf erzeugt. Der glänzende Schädel ijt bei Geijtesarbeitern feine Seltenheit. Unfere Bilder zeigen ihn bei Darwin, Bismard, zum Teil aud) bei Goethe, Schopenhauer, Menzel und bei Caejar; jpärlic ift das Haar aud) bei Vtapoleon.

Dünnes Haar tritt gewöhnlich mit dünner Haut auf, mie dünne Haut meijt bei nervöfer, zarter, jhwädlicher Konititution fic) zeigen wird. Das Gleiche gilt von der fräftigen Haut, mit der derberen Konjtitution. In der Mimik jpielt das Haar eine geringe Rolle. ES zu fträuben, wie Hund und Kate, Tiger und Löwe inı Yugenblid des Zorns oder der Furt es fünnen, vermag es der Menjch nicht. Nur bei Geijtesfranfen, jo betonen die Srrenärzte, jei diefe Erjeheinung zu beobadten. nu der Kranfenphyfiognomif wird diefem Merkmal, wie dem rauhen trodenen Haar, große Beahtung gejchentt.

Den mimijhen Ausdrudsbewegungen verwandt ijt Die Haartradt. Wie wir im Kopfe die Gedanken ordnen, jo jorgen wir auf ihm für die Ordnung des Haares. Die Urt und Weije,